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Wünsch dir was

Bernhard Scharrer über Psalm 37,4.

Habe deine Lust am Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünscht.

Psalm 37,4

In Psalm 37, 4 steht: „Habe deine Lust am Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünscht.“

Es gibt ein Märchen, das den Titel trägt: „Die drei Wünsche.“ Es handelt von einem Holzfäller, der glücklich und zufrieden mit seiner Frau mitten im Wald lebte. Eines Tages wollte der Mann eine alte Tanne fällen. Da kam ein Männlein aus einem Astloch und bettelte darum, dass dieser Baum nicht gefällt wird. „Ich habe meine Wohnung da drin. Wenn du den Baum fällst, werde ich obdachlos“, sagte das Männlein. Schließlich verschonte der Holzfäller die Tanne. So konnte das Männlein seine Behausung behalten und sagte voller Dankbarkeit: „Weil du so gut zu mir bist, will ich dir drei Wünsche erfüllen. Wünsche dir, was du willst!“ Als der Holzfäller abends nach Hause kam, berichtete er seiner Frau von der Begegnung mit dem Männlein. Sofort malte sich die Frau die tollsten Wünsche aus. Wie würde es sein, sich ein Schloss mit vielen Dienern, goldenen Kleidern und einer Kutsche zu wünschen? Aber jetzt stellte sie erst einmal das Abendessen auf den Tisch. Es gab Sauerkraut. „Ach“, sagte die Frau „ich hätte so gerne auch einmal wieder ein paar Würste zum Kraut.“ Kaum ausgesprochen glitzerte es im Raum und in der großen Schüssel lagen lecker riechende Würste. Beide schauten erschrocken darauf. Die Frau weinte bitterlich, weil der erste Wunsch so kläglich für ein paar Würste vertan wurde. Der Mann wurde sehr zornig darüber und schrie: „Ich wünschte, die blöden Würste würden dir an der Nase hängen!“ Wieder glitzerte es im Raum und - oh Schreck - die Würste hingen an der Nase der Frau. Alles Ziehen nützte nichts. Die Würste ließen sich nicht von der Nase entfernen. „Du Dummkopf“, schrie die Frau „nun hast du auch den zweiten Wunsch vertan.“ Schließlich blieb nichts anderes übrig, als den dritten Wunsch zu nutzen, damit die Würste von der Nase der Frau verschwinden. Kaum hatte der Mann das ausgesprochen, fielen die Würste in die Schüssel. Erleichtert umarmte der Mann seine Frau.

Die Bibel ist kein Märchenbuch und der anfangs zitierte Bibelvers ist nicht von einem Waldmännlein gesprochen. „Habe deine Lust am Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünscht.“ Diese Aufforderung kommt von dem israelischen König David. Er hatte oft gegen Intrigen seiner Feinde zu kämpfen, manchmal war er sogar in Lebensgefahr. Aber er hat immer wieder die Bewahrung und Hilfe Gottes erlebt. Auch als er selbst an anderen schuldig geworden war, erlebte David die Gnade Gottes, nachdem er seine Schuld bekannte und bereute.

„Habe deine Lust am Herrn“ - in dieser Haltung zu leben, ist die Voraussetzung dafür, dass Wünsche erfüllt werden. Wo die Liebe zu Gott das Leben bestimmt, werden auch die Wünsche davon geprägt, was Gott will. Dann sind die eigenen Wünsche erstmal zweitrangig und das ganz ohne Groll, denn Gott hat den ersten Platz im Leben. David konnte davon im wahrsten Sinn des Wortes ein Lied singen. In Psalm 37 gibt er praktische Hinweise, wie in unerfreulichen Lebenssituationen reagiert werden soll. Und das sind keine weltfremden Theorien, sondern Erfahrungen eines Mannes, der trotz viel Not dem lebendigen Gott vertraute und nicht enttäuscht wurde.

Im eingangs betrachteten Märchen zählten nur die menschlichen Wünsche. Das endete notvoll.  Im Psalm 37 geht es darum, sich ganz Gott anzuvertrauen, ihn zu lieben und nach seinem Willen zu leben. Daraus ergeben sich die richtigen Wünsche.

 

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Kommentare (1)

Gunnar K. /

Sehr gut ausgedrückt, sehr eindringlich, prima, danke, gutes Beispiel mit dem "Waldmännchen".