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Wenn Gott schweigt

Dagmar Rohrbach über Psalm 83,2–3

Gott, schweige doch nicht! Gott, bleib nicht so still und ruhig! Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, erheben das Haupt.

Psalm 83,2–3

Und wenn Gott schweigt. So heißt ein Lied von Manfred Siebald. Im dritten Vers heißt es:

„Und wenn Gott schweigt – dann wollen alle Zweifel in uns nisten,

die sonst ein Wort von ihm zur Seite schiebt.

Und schließlich ist uns so, als ob wir wüssten,

dass es am Ende Gott wohl gar nicht gibt.“

Wenn uns etwas umtreibt, das wir nicht verstehen, können wir uns an Gott wenden. Das ist auf jeden Fall die richtige Adresse. Aber wenn er dann schweigt? Dann brechen verschiedene Fragen auf. Das Leid der Welt ist so ein Thema. Im Psalm 83 sieht der Beter Asaf prophetisch eine bedrängende Zukunft seines Volkes. Israel wird von allen Seiten bedrängt. Es soll ausgelöscht werden. Und Gott scheint tatenlos zuzusehen.

Da bricht es aus Asaf heraus: Gott, schweige doch nicht! Gott, bleib nicht so still und ruhig! Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, erheben das Haupt. So steht es in Psalm 83,2 und 3. Ich denke, wir können diesen Ausruf gut verstehen. Wir erleben diese Bedrängnis Israels bis heute. Israel ist von Feinden umzingelt. Immer mehr Menschen und Völker wenden sich gegen dieses Volk. Aber wir haben auch erstaunlichste Bewahrung beobachten können. Noch immer existiert dieser Staat. Gott wirkt, auch wenn wir es nicht wahrnehmen.

Und wenn Gott in unserem Leben schweigt? Da gibt es nur Eines. Wir werden wir uns im Hinhören üben müssen. Unser Beten soll doch keine Einbahnstraße sein. Haben wir uns je darin geübt, auf Gott zu hören, bevor es kritisch wurde? Gott begegnete dem Propheten Elia im stillen, sanften Sausen nicht im Sturm. Die Stimme Gottes ist leicht zu überhören und zu übertönen. Das ist in unserer lauten, immer aktiven Welt so. Wenn dann die Zweifel auftauchen, können wir daran denken, dass wir nicht die ersten mit dieser Erfahrung sind. Asaf erinnert Gott im Psalm an seine früheren Machttaten. Er erinnert sich selbst, was Gott ihnen schon alles Gutes getan hat. Das hilft Asaf, nicht zu verzagen. Wie es ja heißt: Danken schützt vor Wanken.

Dass Gott schweigt kann auch andere Ursachen haben. Manchmal hat er schon zu uns geredet, aber wir haben nur gehört nicht gehorcht. Vielleicht steht noch irgendetwas Unbereinigtes zwischen ihm und uns. Fragen Sie Gott danach. Aber halten Sie trotzdem daran fest: Gott ist da, er liebt sie. Ich habe mir in solchen Situationen vor Augen gehalten: Jesus hat versprochen: Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt. Mt28,20 Außerdem: Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht. Psalm 121,4 Er bekommt also mit, was gerade geschieht. Und drittens: Jesus hat auch gesagt: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Mt28,18 Er kann also erfolgreich eingreifen.

Manchmal muss man lange darauf warten oder sieht es nicht. Also lasst uns unser Vertrauen nicht wegwerfen, das eine große Belohnung hat. Auch wenn wir nicht verstehen, was geschieht, gilt es doch: weiterbeten, weitervertrauen, weiterhören auf Gottes leise Stimme.

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