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Was zu viel ist, ist zu viel

Dorothee Döbler über Jeremia 21,14

Ich will euch heimsuchen, spricht der HERR, nach der Frucht eures Tuns.

Jeremia 21,14

Brauchen Kinder Grenzen? Auf jeden Fall! Grenzen helfen Kindern, sich zu orientieren: bis hierher darfst du, aber nicht weiter! Und wenn du diese Grenze überschreitest, dann hat das Konsequenzen für dich. Ein Kind muss lernen, was erlaubt ist. Es muss lernen, was nicht erlaubt ist. Und es muss wissen, was passiert, wenn es sich nicht an die Regeln hält. Dadurch lernt ein Kind, dass es für die Folgen aus seinem Handeln selbst verantwortlich ist.

Brauchen Erwachsene Grenzen? Auf jeden Fall! Unser menschliches Miteinander funktioniert nicht, wenn jemand mit 150 km/h durch die Innenstadt rast. Oder Juweliergeschäfte ausraubt. Oder Autos anzündet. Wer gegen Gesetze verstößt, muss sich vor einem Gericht verantworten. Er muss für die Folgen seines Handelns einstehen.

Wie ist es beim Glauben? Setzt Gott den Menschen Grenzen? Auf jeden Fall!

Das Alte Testament erzählt viele Geschichten von Propheten. Sie sind in besonderer Weise von Gott ausgewählt, den Menschen Gottes Regeln zu erklären. Und sie erzählen, was passieren wird, wenn Menschen sich nicht daran halten.

Einer dieser Propheten ist Jeremia. Immer und immer wieder weist er auf Gottes Regeln, auf seine Gebote hin. Und er zeigt die Konsequenzen auf: Wenn ihr euch nicht daran haltet, wird Jerusalem zerstört werden. Aber die Menschen achten nur auf ihre eigenen Vorteile und übervorteilen ihre Mitmenschen. Bis auf einmal der König von Babylon mit seinem Heer die Stadt Jerusalem belagert. Jetzt ist das Jammern groß. Kann Gott nicht noch einmal ein Wunder tun? Das hat er früher doch schon oft getan. Nein, Gott bleibt konsequent. „Ich will euch heimsuchen nach der Frucht eures Tuns.“

Ein harter Satz. Ist Gott nicht der Gott der Liebe und der Barmherzigkeit? Warum lenkt Gott nicht ein, wenn die Menschen ihn doch darum bitten? Ist Gott nicht ein versöhnender, ein allversöhnender Gott?  Ein allversöhnender Gott – mit solch einem Gott lebt es sich auf jeden Fall deutlich entspannt. Wenn ich weiß, dass ich ohnehin begnadigt werde, dann brauche ich es mit Gottes Geboten nicht so streng zu nehmen. Am Ende wird alles gut – egal, was ich gemacht habe.
Das wäre eine billige Gnade, die ich da geschenkt bekäme. Nein, so handelt Gott nicht. Gott gibt seine Gnade dann, wenn wirklicher Glaube vorhanden ist, wenn es dem Menschen mit der Treue zu Gott ernst ist. Lippenbekenntnisse oder Wankelmütigkeit haben vor Gott wenig Bestand. Das muss das Volk Israel erfahren. Weil sie Gott nicht treu blieben, wurden sie vom König von Babel in sein Land fortgeführt. In der Fremde mussten sie Gott mehr als 70 Jahre ihre Treue beweisen, dann erst schenkte Gott ihnen die Rückkehr in ihr Land.

Wie ist es heute? Setzt uns Gott heute noch Grenzen? Als Christ glaube ich: Jesus Christus ist für meine Schuld gestorben. Er vergibt mir, wenn ich glaube. Sind meine Grenzen dadurch nicht aufgehoben?
Meine Grenze besteht im Auftrag der Liebe: der Liebe zu Gott und der Liebe zu meinen Mitmenschen. Oft genug ist das eine große Aufgabe. Aber es ist eine wundervolle Aufgabe: Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst!

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