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Tu's doch!

Christa Weik über Matthäus 7,21

Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.

Matthäus 7,21

Das Bewerbungsgespräch mit einem möglichen neuen Mitarbeiter der Kirchengemeinde stand an. Wir berieten uns über die Themen, die wir mit ihm besprechen wollten. Ein Fachmann hatte uns den Rat gegeben: „Fragt ihn nicht so sehr danach, was er alles in der Gemeinde tun will. Lasst euch lieber berichten, wie er seine vergangene Dienstwoche gestaltet hat. Das sagt mehr über ihn aus.“

Hinter diesem Rat steht die Erkenntnis, dass wir Christen zwar gute Absichten und Pläne haben, aber in der praktischen Umsetzung auch scheitern können. Sie passt zu dem, was Jesus sagt: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen meines Vater im Himmel tun.“  So steht es im Matthäusevangelium, Kapitel 7, Vers 21.

Diese Aussage des Herrn Jesus Christus bedeutet zum Einen: Es geht nicht um bloße Lippenbekenntnisse, sondern um die praktische Umsetzung dessen, was Gott will. Jesus selbst hat das vorgelebt, so dass die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus von Jesus sagen können: „Er war mächtig in Taten und Worten.“ (aus Lk, 24,19). Ähnliches meint der spätere Apostel Paulus, wenn er an die Christen in Korinth schreibt: „Denn das Reich Gottes

steht nicht in Worten, sondern in Kraft“ (1Kor 4,20).  Die Echtheit unseres Glaubens zeigt sich  darin, dass wir tun, was Gott will. Damit ist ein Anderes verbunden: Manchmal wird die Frage gestellt: „Worin besteht denn der Wille Gottes?“ Das Neue Testament gibt uns vier glasklare Antworten: Zwei sind auf unser persönliches Leben bezogen, zwei im Blick auf den Umgang mit anderen.

1. Das ist der Wille Gottes, eure Heiligung (1Th 4,3). Wir sollen in unserem Leben der Art, dem Wesen unseres Herrn immer ähnlicher werden. 2. Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch (1Th. 5,18). Damit haben wir ein großes Übungsfeld vor uns. 3. Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1Tim 2,4). Prüfen wir uns: Welchen Raum nimmt die Ausbreitung des Evangeliums in Tat und Wort in unserem Umfeld ein? 4. Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr mit guten Taten den unwissenden und törichten Menschen das Maul stopft (1Pe 2,15).

Welche Herausforderung, die, die uns um des Evangeliums willen kritisieren, durch Wohltaten zum Schweigen zu bringen, das Böse mit Gutem zu überwinden (1Pe 2,12; Rö 12,21). Mit der praktischen Befolgung dieser vier Aussagen zum Willen Gottes sind wir täglich gut ausgelastet, auch im Zusammenhang mit unseren familiären, beruflichen und gemeindlichen Lebensbereichen. Wer Jesus nicht nur seinen Herrn nennt, sondern sich darin übt, aus Liebe zu ihm sein Wort zu befolgen, darf gewiss sein: Er wird in seinem Leben als Christ nicht „auf der Strecke bleiben“, sondern in der Ewigkeit bei  Jesus ankommen.

Auf einer Konfirmandenfreizeit ging es darum, anschaulich zu  zeigen, was „glauben“ in der Praxis heißt. Bei einem Spaziergang hielten wir auf einer Wiese an. Ich stellte mich hinter einen Konfirmanden und forderte ihn auf: „Bleib mit beiden Füßen stehen und lass dich auf meine Anweisung hin nach hinten zurückfallen. Ich fange dich auf. Ich verspreche es dir. Lass dich auf mein Wort ein und vertraue mir.“ Er sah mich verwundert an. Nach mehreren Versuchen, in denen er immer wieder zurücktrat, wagte er es schließlich und erlebte: Ich fing ihn auf. Das heißt glauben: Sich auf den Willen Gottes einlassen und ihn ganz praktisch in unserem Leben umsetzen. Dazu wünsche ich Ihnen heute viel Mut.

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