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/ Wort zum Tag

Sprüche 24,29

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Sprich nicht: "Wie einer mir tut, so will ich ihm auch tun und einem jeglichen sein Tun vergelten."

Sprüche 24,29

„Wie du mir, so ich dir“, sagt der Volksmund. Ist doch wohl klar. Schließlich kann ich mir doch nicht alles gefallen lassen. Ich lasse mir nicht auf dem Kopf herumtrampeln. Oder bin ich vielleicht der Schuhabstreifer für andere? - Für viele ist das die Schlussfolgerung aus den vielen Erfahrungen, die sie im Alltag machen. Auch wir Christen sind davon nicht frei. Schließlich kämpfen wir alle mit Verletzungen, die andere, Christen und Nichtchristen, uns zugefügt haben. Wie leicht ist es da, mit gleicher Münze heimzuzahlen.

Aber, Moment mal, zahlen wir mit gleicher Münze heim? Die Gefahr liegt doch sehr nahe, dass ich meinem Gegner zwei Zähne einschlage, obwohl er mir nur einen eingeschlagen hat. Die Gefahr, es dem andern doppelt zurückzuzahlen, ist erheblich größer, als wir uns das eingestehen wollen. Auch erinnert uns das Wort Gottes daran, dass des „Menschen Zorn nicht tut, was vor Gott recht ist“ (Jak. 1,20). Wie leicht schießen wir über das Ziel hinaus. Dann ist oft die Not noch größer als vorher. Sollten wir dann lieber alles einfach erdulden und uns alles gefallen lassen?

Acht Schritte habe ich mir vorgenommen, wie ich mit Verletzungen umgehen will:
1. Schritt: Es ist mein Gebet, dass in der Begegnung mit Menschen Gott mir hilft, ruhig zu bleiben. Das ist leichter gesagt als getan und gelingt nicht immer. Darum sollten wir diese Bitte "vorbeugend" Gott im Gebet sagen.
2. Schritt: Nach der durch einen anderen erfolgten Verletzung will ich mit Gott darüber reden. Er hat alles gesehen und gehört. Und er sieht die Dinge von einer „höheren Warte“ aus. Das Überdenken und auch Darüber-einmal-schlafen lässt manches in einem anderen Licht erscheinen.
3. Schritt: Meist bespreche ich die Situation mit meiner Frau. Auch ein Freund oder eine Freundin kann diesen Dienst des "gemeinsamen" Überlegens leisten. Nicht sehr hilfreich ist es, die Verletzung hinter dem Rücken dessen, der mich verletzt hat, weiter zu verbreiten.
4. Schritt: Manchmal ist das Gespräch mit einem Seelsorger notwendig, um die Dinge auch von einer ganz "anderen Seite" zu sehen und zu verstehen.
5. Schritt: Das gemeinsame Gebet hilft, die Schmerzen zu lindern und gibt Kraft, erlittenes Unrecht zu ertragen.
6. Schritt: Sollte ein Gespräch mit der betreffenden Person notwendig sein, dann mit dem Gedanken, keine Verletzungen beim Nächsten zu verursachen. Das vorbereitende Gebet vor einer solchen Besprechung mit der "schuldigen" Person hilft mir, besser mit der eigenen Verletzung umzugehen.
7. Schritt: Ich will nicht vergessen, dass "Unrecht leiden besser ist als Unrecht tun".
8. Schritt: Ich erinnere mich an die Zusage Gottes aus dem Römerbrief: „Rächt euch selbst nicht, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: ‘Die Rache ist mein, ich will vergelten, spricht der Herr’“ (Römer 12,19).

Ich weiß, das alles ist leichter gesagt als getan. Aber auch wenn es uns nicht immer gelingt, sollten wir es trotzdem immer wieder neu versuchen. Hilfreich dabei ist, Jesus zu beobachten, wie er sich in schwierigen Situationen verhalten hat. Er empfiehlt als Gegenmittel gegen erlittenes Unrecht: „Liebet eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen“ (Luk. 6,27 + 28). Seien Sie gewiss, die Kraft des Heiligen Geistes, will auch Ihnen helfen, das Unrecht zu überwinden. Er lässt Sie auch in schwierigen Zeiten nicht allein.

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Kommentare (1)

Renate /

Danke für diese hilfreichen 8 Punkte. Ich habe sie mir kopiert und ausgedruckt, um sie immer wieder vor Augen zu haben, denn im alltäglichen Leben kommt es im Miteinander immer wieder zu größeren und mehr