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Segen für Kinder

Lothar Leese über Matthäus 19,13.

Da wurden Kinder zu Jesus gebracht, dass er die Hände auf sie legte und betete.

Matthäus 19,13

Montags zum Reitunterricht, dienstags zum Musikunterricht, mittwochs zum Ballett, donnerstags zum Sport – wo werden Kinder überall hingebracht?! „Mama-Taxi“ ist in diesem Zusammenhang zu einem geflügelten Begriff geworden, weil es meist die Mütter sind, die ihre Kinder zu den verschiedenen Angeboten chauffieren. Sicherlich ist es gut und sinnvoll, wenn Kinder nach ihren Neigungen und Begabungen gefördert werden. Bei der Fülle der Angebote habe ich aber manchmal den Eindruck, dass Kinder nicht nur gefördert, sondern überfordert werden. Auch hier gilt sicherlich der Satz: „Weniger ist manchmal mehr“.

Das Bibelwort für heute berichtet auch davon, dass vermutlich Mütter, vielleicht waren es auch Väter, Tanten, Onkel oder andere Familienangehörige, Kinder zu jemandem brachten. Der Evangelist Matthäus erzählt (19,13): „Da wurden Kinder zu Jesus gebracht, dass er die Hände auf sie legte und betete.“ Nicht nur Matthäus, sondern auch Markus und Lukas hielten diese Geschichte für so wichtig, dass sie auch davon berichten. Die „Kinder“, die hier zu Jesus gebracht wurden, sind nach dem Urtext Heranwachsende bis zu etwa 7 Jahren. Im Judentum galt das Kind im Unterschied zur griechisch-römischen Umwelt als kostbares Geschenk und wurde als Segen Gottes empfangen. So heißt es in Psalm 127,3: „Siehe, Kinder sind eine Gabe des Herrn, und Leibesfrucht ist ein Geschenk.“

Die religiöse Erziehung setzte schon früh ein: So werden bereits die Eltern in 5. Mose 6,6f aufgefordert: „Behaltet die Gebote im Gedächtnis, die ich euch heute verkündige! Prägt sie euren Kindern ein, und sagt sie euch immer wieder vor – zu Haus und auf Reisen, wenn ihr euch schlafen legt und wenn ihr erwacht.“ Auch Kindersegnungen mit Handauflegung waren im Judentum gut bekannt. Nicht nur zu ihrem Vater gingen die Kinder, um sich segnen zu lassen, sondern auch zu berühmten Rabbinern. So ist der Wunsch verständlich, dass damals Kinder zu Jesus gebracht wurden, damit er „die Hände auf sie legte und betete.“

Jesus macht die gesegneten Kinder nicht schon zu Nachfolgern, aber wenn Jesus sie segnet, dann kommen diese Kinder in den Ausstrahlungsbereich göttlicher Liebe. Bei allem, was wir für unsere Kinder tun können und sollen, ist es für Christen das Wichtigste, dass sie ihre Kinder zu Jesus bringen und unter Gottes Segen stellen.

In vielen Gemeinden gibt es Kindersegnungen nach der Geburt im Rahmen eines Gottesdienstes oder Kinder werden bei der Einschulung gesegnet

Wichtig ist auch, dass heranwachsende Kinder im Gebet begleitet werden: Z.B. abends mit dem Kind beten, wenn es zu Bett gebracht wird. Morgens, wenn es in die Kita oder in die Schule geht, können wir unsere Hände auf sie legen und ein kurzes freies Segensgebet sprechen. Und je nach Alter und Situation aus der Kinderbibel vorlesen oder Familienandachten halten.

Wenn wir unsere Kinder nicht prägen, prägen andere sie. Das geht in der Kita los und in der Schule und im Freundeskreis weiter. Und die mediale Reizüberflutung überschwemmt heute unsere Kinder mit vielen negativen Angeboten. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir unsere Kinder oder Enkel früh genug auf Jesus hinweisen.

Vielleicht haben Sie keine Kinder oder Enkel. Dann möchte ich Sie ermuntern, für die Kinder in Ihrer Nachbarschaft und Ihrer Gemeinde heute einmal gezielt zu beten. Und vielleicht beten Sie auch für die Eltern und die Mitarbeiter im Kindergottesdienst und in anderen Gemeindegruppen, dass es ihnen gelingt, die ihnen anvertrauten Kinder mit Jesus vertraut zu machen.

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