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/ Wort zum Tag

Psalm 74,22

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Mach dich auf, Gott, und führe deine Sache."

Psalm 74,22

Manchmal könnte ich verzweifeln. Zerstörte Beziehungen in meiner Umgebung, Gottvergessenheit, Krieg, Terror und Elend machen mich traurig. Was kann man, was kann ich da schon tun? Werte, die früher noch hochgehalten wurden, werden heute einfach über Bord geworfen – und das auch in christlichen Gemeinden. All das entmutigt mich. Auch bei uns meinen viele, es gehe auch ohne Gott. Wir kämen ohne ihn prächtig zurecht.
In einer ähnlichen Situation betet Asaf einen Psalm. Er fängt mit dem Warum an. Warum, o Gott, hast du uns für immer verstoßen? Asaf packt Gott bei seiner Ehre. Wir sind doch dein Volk, du bist doch unser Hirte! Dann schildert er Gott die Zerstörung der Stadt. Sogar das Heiligtum ist verwüstet! Wie kann Gott da einfach unbeteiligt auf Distanz bleiben? Auch das Wort Gottes wird nicht mehr gesagt. Wie lange soll das so weitergehen? Da erinnert Asaf Gott an seine früheren Rettungen und daran, wie wunderbar er die Schöpfung eingerichtet hat. Asaf richtet seinen Blick trotz allem oder gerade wegen allem auf seinen Gott. Dieser kann ja eingreifen. Er hat es in der Vergangenheit durch die Tat bewiesen.
Das heutige Wort zum Tag steht am Ende dieses Psalms 74: „Mach dich auf, Gott, und führe deine Sache!“ Oder genauer: Steh auf, Gott, kämpfe deinen Kampf!"
Ist das die Antwort auf unsere Nöte? Wir sind ja offensichtlich nicht in der Lage, unsere Probleme zu lösen. Wir sind auf Gottes Eingreifen angewiesen. Die Not soll uns wie Asaf ins Gebet treiben. Was wird Gott tun? Gott ist in unsern Nöten oft abwesend, so scheint es zumindest. Aber hängt das nicht gerade damit zusammen, dass viele meinen, ihn nicht zu brauchen? Wie weit ist Gott doch aus der Öffentlichkeit verdrängt worden! Und Gott drängt sich nicht auf, auch wenn er weiß, wie verzweifelt nötig wir ihn haben. Asaf erinnert Gott an seinen Bund mit seinem Volk. Wir können auf Gottes Gnade und Treue hoffen, gerade im neuen Bund durch Jesus Christus. Wir sollen nicht auf den Triumph der Feinde Gottes sehen. Oft sieht das nur so aus. Als Jesus am Kreuz hing, leidend, dem Spott preisgegeben, schien der Sieg seiner Feinde gewiss zu sein. Aber das war nicht das Letzte. Jesus ist auferstanden. Sein Tod mündete in die Auferstehung und war der große Sieg über alle Mächte der Finsternis. Um erkennen zu können, was das heißt, brauchen wir in unserm Alltag einen besonderen Durchblick. Manches sieht auf den ersten Blick anders aus. Oft wird erst im Rückblick klar, wie Gott sogar in einer Katastrophe gehandelt hat.
Das Erstaunliche ist ja, dass Gott diese Welt liebt. Er hätte sich längst von ihr abwenden können. Stattdessen zieht er Menschen durch manche Ereignisse zu sich. Deshalb gilt: Wir haben keinen Grund zu verzweifeln. Jesus ist das letzte Wort Gottes. In ihm erkennen wir die unglaubliche Liebe Gottes zu seinen Menschen. Er ist da. Er wendet sich den Leidenden zu. Beten wir dafür, dass das noch viele erfahren. Das ist unsere einzige Rettung.
 

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