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Psalm 4,8

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Du erfreust mein Herz, ob jene auch viel Wein und Korn haben.

Psalm 4,8

Sie hatten wieder einmal eine stressige Woche. Ein Termin jagte den anderen. Im Geschäft gab es Ärger. Der Chef war mit Ihrem Beitrag im Betrieb nicht zufrieden und zu Hause lässt der pubertierende Sohn die Muskeln spielen. Heute ist der einzige freie Abend in der Woche. Ihre Frau wartet schon, als Sie heimkommen. Sie freuen sich auf ein schönes Essen zu zweit in Ihrer Stamm-Pizzeria. Zwei Stunden mit Ihrer Frau einfach mal wieder nur Ehepaar sein. Das Essen ist dabei Zugabe. Wichtiger sind, die gemeinsam geteilte Zeit, das Gespräch und die Pflege der Vertrautheit. Dann in der Pizzeria in einem ruhigen Augenblick kommt es einfach so über Ihre Lippen und Sie sagen zu Ihrer Frau: "Liebling, du bist einfach wunderbar. Ich liebe dich. Du erfreust mein Herz, ..." Sie meinen es ehrlich und es kommt wirklich aus vollem Herzen. Das Beste ist, es kommt absolut gut bei Ihrer Frau an. Dieser Augenblick ist wunderbar. Essen und Trinken sind in diesem Augenblick völlig zweitrangig. Das macht einen romantischen Abend auch nicht aus. Viel Wein und viel Korn, volle Teller und volle Mägen machen nicht glücklich. Es braucht zwischen zwei Menschen doch etwas mehr, um glücklich zu sein, als die Liebe durch den Magen. Eine lebendige Beziehung zwischen einem Ehepaar lebt von geteiltem Leid und geteilter Freud, von Treue und Vertrauen.

"Du erfreust mein Herz, ob jene auch viel Wein und Korn haben." Die Losung des heutigen Tages ist ein schlichtes Liebesbekenntnis. Eine Liebeserklärung an Gott. Nachzulesen in der Bibel im Psalm 4. Hier hat jemand sein Glück gefunden. Es gibt Menschen, die streben ständig nach Glück. Und finden es nie. Das Streben nach Glück ist für sich genommen ja auch nichts Schlechtes, aber was verschafft mir glückliche Stunden, welches sind die Uraschen für den inneren Frieden? Viel Korn und viel Wein. Nein, an dieser Stelle geht es nicht um den Berufsstand der Landwirte. Die haben damit überhaupt nichts zu tun. Es geht um die Sehnsucht nach materieller Absicherung, die in vielen von uns steckt. Wir würden uns gerne Glück erwirtschaften oder erkaufen. Aus dieser Sehnsucht nach materieller Absicherung entwickelt sich immer wieder ein zwanghaftes Verhalten. Leid und Elend erwachsen aus diesem falschen Streben nach Glück. Geiz, Neid, Missgunst machen der Seele viel Unruhe und bringen Unfrieden zwischen die Menschen.

Der Beter des Psalms hat da einen ganz anderen Ruhepunkt in seinem Leben gefunden. Er ist glücklich über seine Beziehung zu Gott. Andere wiederum sind mit nichts zufrieden. Murren ständig und hadern mit ihrem Leben. Sie sprechen nicht mit Gott im Gebet. Diese Menschen sind orientierungslos. Sie sehen das Gute nicht, das Gott ihnen bereits geschenkt hat. Wie in der zerrütteten Beziehung eines Ehepaares tun sie nichts dazu, damit die Liebe zwischen ihnen und Gott wieder wachsen kann. Sie erwarten von Gott den ersten Schritt. Selbst tun sie nichts. Völlig anders der betende Mensch, der sein Verhältnis zu Gott lebendig halten will. Der Beter lebt aus der Erinnerung. Gott hat ihm immer wieder Freude ins Herz gegeben. Er erwies ihm wunderbare Gnade. Daran erinnert sich der Beter. Gott half ihm, befreite ihn von Lasten und weitete seinen Lebenshorizont. Seine Erfahrung ist eindeutig. Er freut sich an Gott. Das schafft seiner Seele Frieden und schenkt ihm Reichtum, der herrlicher ist als Geld und Gut. Diesen Reichtum kann ihm keiner rauben. Ein Leben voller Korn und Wein ist nichts im Verhältnis zum Leben in der Fülle der Liebe Gottes. Alle irdischen Güter versinken dahinter.

Und wie ist das in meinem Leben? Gott hat mir auch schon so viel Gutes getan. Habe ich dafür überhaupt einen Blick? Ich will mich heute daran erinnern. Ich will mir heute wieder bewusst machen, was Gott mir alles schon geschenkt hat. Das ist eine ganze Menge, wenn ich es mir recht überlege. Und jetzt wird mir immer klarer: Ich sollte mit Gott mal wieder einen romantischen Termin ausmachen. Ich will ihm meine Liebe eingestehen. Mit Gott Essen gehen in eine Pizzeria, das passt nicht. Aber es geht auch anders, zum Beispiel im Gottesdienst, beim Lobpreis oder in der liturgischen Nacht. Das Gebet ist der beste Treffpunkt für ein Gespräch mit Gott. Das romantische Ambiente ist dabei nicht so wichtig. Wichtig ist, dass ich es ehrlich meine. Ich bin sicher, das würde ihn freuen.

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Kommentare (1)

Evelyn Tasler /

Ein sehr schöner Beitrag!
Auch mir hat Gott schon sehr viel Gutes getan und daher habe ich oft eine romantische Verabredung mit ihm.
VG