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Ohne Gott ist alles umsonst

Siegfried Meier über Psalm 127,2

Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.

Psalm 127,2

In einem Cartoon sehe ich einen schlaftrunkenen Wikinger, der sich vom Schlaf aufzurappeln versucht und dazu den Vers „Morgenstund hat Gold im Mund“ bemüht. Dann hält er inne, legt sich wieder hin und murmelt „Den Seinen gibt es der Herr im Schlaf“. Ohne zu wissen, hat er damit das Wort für heute aus Psalm 127, 2 zitiert, was ja schon immer belächelt wurde. Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf. So einfach ist das und wir können liegen bleiben.

Oder wir hören noch einmal genauer hin. „Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf“ (Psalm 127, 2). Davor heißt es auch, der Hausbau wäre umsonst, wenn nicht der Herr das Haus baut und alles Bewachen einer Stadt wäre vergebens, wenn nicht der Herr die Stadt behütet. Auf ihn kommt es also an. Martin Luther schreibt einmal: die Freunde Gottes leben wie die, die sicher und süß schlafen, weil sie genug haben, der Herr sorgt für sie, wenn sie selber sorgen würden, dann regiert wieder der Unglaube. Die Freunde. Die Seinen. Eigentlich steht da: seine Lieblinge. Die bekommen das umsonst, was sonst umsonst ist. Im Deutschen ist das ja ein Wort mit zwei Bedeutungen: Die Hausbauer und die Stadtwächter, sie mühen sich umsonst, wenn nicht der Herr ihnen die Sorge abnimmt. Und da heißt umsonst eben erst mal: vergeblich. Das führt zu nichts. Das andere „umsonst“ ist das, was wir mit „gratis“ wiedergeben können. Ohne Kosten für uns. Das macht Gott schon für uns. Das Sorgen ist seine Sache. Das Vertrauen unsere Sache.

Lieber Psalmbeter, was hast du da erlebt? Schlaftrunkene Arbeiter? Oder eher Männer und Frauen mit Zuversicht, die mit geschenktem Vertrauen an ihre Sachen gehen? Schülerinnen und Schüler, die statt des üblichen Stoßgebetes vor der Klassenarbeit vor und nach dem Schlafen um einen kühlen Kopf und gute Zensuren bitten? Oder hast du auch solche beobachtet, die ohne Hetze ihre Aufgaben erledigen können, denen die Last sozusagen schon im Schlaf genommen wurde?

So gesunden Schlaf möchte ich auch haben, dass Gott wirken kann, das tut, was ich falsch anpacke, zum Beispiel ohne ihn, dass ich loslassen kann, wo durch meine Arbeit seine Arbeit verhindert wird. Dass ich so nahe bei Gott bin, dass er das tut, was nötig ist, zum Hausbau, zum Gemeindebau, zum Wachen, zum Schlafen. Wo immer durch die Gnade Jesu Christi einer oder eine dazugekommen ist zu seiner Gemeinde, da sehen wir, dass Gott das tut, während Sie und ich schlafen. Und das war nicht umsonst - auch nicht bei Ihnen und mir.

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