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/ Wort zum Tag

Matthäus 20,28

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ihr wisst: Die Fürsten halten ihre Völker nieder und die Mächtigen tun ihnen Gewalt an. So soll es unter euch nicht sein! Sondern wer groß und der Erste unter euch sein will, der sei euer Diener!“

Matthäus 20,28

Der Kontrast konnte vor 25 Jahren nicht grösser sein:
Da sahen wir im Fernsehen nach dem dramatischen Sturz des rumänischen Diktators Ceausescu einerseits den fast vollendeten monströsen Präsidentenpalast und andererseits Bilder verwahrloster Kinder in den maroden staatlichen Kinderheimen.
Dem luxuriösen Prestigebau mussten 40‘000 Wohneinheiten, 12 Kirchen, 3 Synagogen und Teile der historischen Altstadt weichen und 700 Millionen Dollar wurden verbaut, aber für die Ärmsten der Armen gab es kein Geld.
Rumänien leidet noch immer unter Korruption, Selbstbedienung und Betrügereien.
Jetzt keimt Hoffnung auf mit dem neu gewählten Präsidenten Klaus Johannis, einem evangelischen Christen aus Siebenbürgen. Denn er hat eine Wende versprochen, hin zu mehr Gerechtigkeit und sozialem Ausgleich. Ob ihm das gegen die noch immer aktiven „alten Seilschaften“ gelingt, wird die Zukunft zeigen. Viele Menschen beten dafür.

Der Kontrast zwischen dem Ceausescu-Familienclan und dem bisher unbescholtenen Politiker Johannis ist kein Einzelfall. Er gehört zur Weltgeschichte wie ein roter Faden – immer und immer wieder bis heute! Denken Sie nur an den prunksüchtigen Pharao Ramses II. und seinen absolut korrekten Wirtschaftsminister Joseph oder den erfolgreichen Protest des Inders Mahatma Ghandi gegen die korrupte Ausbeutung der Kolonialmacht England.

Umso peinlicher ist es, wenn auch Christen in die Falle selbstverliebter Machtspiele tappen und sich mit Prunk, Glanz und Gloria umgeben anstatt in Nächstenliebe zu investieren. Eigentlich dürfte das unter ihnen nicht passieren! Denn gerade davor hat Jesus seine Jünger ausdrücklich gewarnt! Der Anlass dazu ist schnell erzählt:

Jesus hatte seine Jünger auf den Leidensweg des Messias vorbereitet. Kaum war er damit fertig, wird er von den Brüdern Johannes und Jakobus mit Unterstützung ihrer Mutter mit der Forderung bedrängt, er möge sie beide doch schon jetzt als Mitregenten im zukünftigen Reich Gottes fest auf Platz zwei und drei einplanen. Die übrigen Jünger sind über diese dreiste Vordrängelei heftig verärgert und der Friede ist dahin!

Jesus reagiert absolut beeindruckend:
Ihr wisst: Die Fürsten halten ihre Völker nieder und die Mächtigen tun ihnen Gewalt an. So soll es unter euch nicht sein! Sondern wer groß und der Erste unter euch sein will, der sei euer Diener!“
Damit proklamiert Jesus ein Kontrastprogramm zu einer Welt, die bis heute von Egoismus, Habgier, Machthunger und Genusssucht getrieben wird: Wenige bereichern sich maßlos auf Kosten vieler und diese Mächtigen entledigen sich rücksichtslos ihrer Kritiker.

Das – so sagt Jesus – sollen Christen nicht mitmachen! In christlichen Kirchen und Gemeinden soll es keinen barocken Hofstaat mit Oben und Unten mehr geben, keine
Herrscher und Untertanen, keine Mächtigen und Ohnmächtigen, keine Abzocker und Ausgenutzte, keine Gurus und abhängige Fans. Und deshalb haben Petrus Valdes, Franz von Assisi, John Wiclif und Jan Hus die korrumpierte Papstkirche des Mittelalters so scharf kritisiert!
Gemeindestrukturen und kirchliche Leitungsfunktionen dürfen also nicht für egoistische Machtspiele, Bereicherungen und Selbstinszenierungen missbraucht werden. Vielmehr sollen sie den Menschen und dem Reich Gottes dienen!
Darauf wollte Jesus seine Jünger damals verpflichten. Und das konnte er auch, denn  vorbildlich hat er seine Funktion als Messias nie missbraucht:
„Der von Gott gesandte Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele!“

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