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Lukas 1,54–55

Gedanken zur Tageslosung

Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, wie er geredet hat zu unsern Vätern, Abraham und seinen Kindern in Ewigkeit.

Lukas 1,54–55

Da sitzt ein junges Brautpaar vor mir, wir haben die bevorstehende Trauung besprochen, und jetzt sollen die beiden mir noch etwas aus ihrem Leben erzählen. Schließlich kenne ich die Beiden noch gar nicht und soll doch bald eine persönliche Ansprache halten.

Berufe, Hobbies und auch die Familien kommen in den Blick. Und plötzlich bricht es aus der Braut heraus:

Erst durch das Abholen der Abstammungsurkunde im Einwohnermeldeamt habe sie erfahren, dass sie gar nicht das leibliche Kind ihrer Mutter sei, dass ihre Mutter sie noch als ganz kleines Kind adoptiert habe bei ihrer Hochzeit mit ihrem Vater. Und irgendwie hatten die Eltern den Zeitpunkt verpasst, ihr das einmal selbst zu sagen.

Erkennbar ergriffen ist die junge Frau bei diesen Worten, und ihr Zukünftiger hält ihre Hand beruhigend fest.

Und dann kommt noch etwas: Und jetzt habe sie plötzlich noch einen viel älteren Bruder, Halbbruder mag sie nicht sagen, schließlich ist er auch das Kind ihres Vaters, aber er war nicht mit ihr gemeinsam in der Familie aufgewachsen.

Nun haben sie sich kennengelernt, und er wird auch zur Hochzeit kommen. Aber seltsam ist das doch…

Das Bibelwort für heute erinnert daran, dass auch Christen sozusagen einen älteren Bruder haben. Eigentlich wissen wir es ja, aber oft hat es die Christenheit verdrängt. So heißt es im Lukasevangelium von Gott:

„Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, wie er geredet hat zu unsern Vätern, Abraham und seinen Kindern in Ewigkeit.“ Gesagt hat das eine, die selbst dem Volk Israel angehört hat – deshalb konnte sie Abraham zu ihren Vätern zählen, also zu ihren Vorfahren.

Seinen ersten Bund hat Gott mit dem Volk Israel geschlossen, mit Abraham und seinen Kindern, wie es hier heißt. Das Alte Testament erzählt davon.

Gott hat Israel seine Weisungen, die Gebote, sozusagen die Betriebsanleitung zum erfüllten Leben gegeben, und immer wieder hat er sich um sein Volk bemüht, wenn es sich von ihm abgewendet hat.

Schließlich ist er in Jesus, seinem Sohn, selbst auf die Erde gekommen, um einen neuen Bund einzugehen, diesmal aber mit allen Menschen, die ihm vertrauen wollen.

Als Zeichen der Versöhnung ließ er Jesus, den die Menschen als Gotteslästerer gekreuzigt hatten, auferstehen. Damit zeigt er uns, dass selbst all unsere Schuld und Verfehlungen uns nicht von seiner Liebe trennen können.

Gottes neuer Bund gilt nun allen Menschen, die nicht mehr auf ihre eigene Leistung setzen, sondern Gottes Güte und Gnade einfach annehmen. Damals wie heute. Egal, was sie vorher waren, damals Juden oder Heiden. Heute ist die Auswahl noch größer. Gottes Liebe gilt allen Menschen.

Ich bin dankbar dafür, denn zu Gottes erstem Bund hätte ich nicht gezählt.

Aber trotzdem habe ich als Christ da einen älteren Bruder. Und das kann mir nicht gleichgültig sein, denn Gott ist es ja auch nicht gleichgültig.

Gott gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, wie er es seit eh und je versprochen hat.

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