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/ Wort zum Tag

Kurskorrektur

Raimund Puy über Matthäus 4,17.

Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!

Matthäus 4,17

Vor kurzem erlebte ich auf einer Autofahrt, dass die Autobahn wegen einer Ölspur gesperrt wurde und wir von der Autobahn heruntergeleitet wurden. Eine Umleitung war noch nicht ausgeschildert. Mein Navi zeigte mir eine Route an, die mir aber nicht einleuchtend schien. Ich entschied mich für einen anderen Weg. Nach relativ kurzer Zeit meldete sich das Navi zu Wort und sagte: „Bitte wenden!“ Ich fuhr weiter und hörte wiederholt die Aufforderung: „Bitte wenden!“ Die Stimme des Navis blieb ganz ruhig und entspannt. Ich aber dachte, ich wüsste es besser und fuhr weiter. Dann erkannte ich den Grund für die Aufforderung umzukehren.  Ich war in einer Sackgasse gelandet. Die Straße endete hier. Ich konnte gar nicht anders, ich musste umkehren. Hätte ich doch nur schon früher auf mein Navi gehört!

Nach Jesu Taufe und seiner Versuchung  beginnt Jesus seine öffentliche Tätigkeit in Galiläa. Kapitel 4, Vers 17 aus dem Matthäusevangelium fasst das Hauptthema der Predigten Jesu in einem Satz zusammen: „Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe!“

In der Lutherbibel heißt es: „Tut Buße!“ Manche denken, es gehe darum, etwas abzubüßen. Das ist aber nicht der Fall. Jesus forderte die Menschen damals auf: „Kehrt um! Ändert euer Leben! Macht nicht so weiter wie bisher!“ Und er nennt auch gleich den Grund dafür, warum es nötig ist umzukehren: „Denn das Himmelreich ist nahe!“ „Himmelreich“ ist ein anderes Wort für „Reich Gottes“ oder „Gottesherrschaft“. Jesus will sagen: In mir beginnt die Gottesherrschaft auf Erden. Deshalb ist es jetzt Zeit, sein Leben zu ändern. Letztlich lädt Jesus die Menschen ein, sich auf ein Leben mit ihm einzulassen!

Die Einladung Jesu „Kehrt um“ gilt auch uns heute! Der Weg, den wir einmal eingeschlagen haben, muss nicht endgültig sein. Ich darf anhalten, mich umwenden und neu anfangen. Ich darf zu Jesus umkehren und mein ganzes Vertrauen auf ihn setzen.

Umkehr bedeutet auch Abkehr, Abkehr von allem, wozu Gott nicht ja sagt, Abkehr von einem Leben, in dem ich selbst das Sagen habe. Jesus bietet uns an, alles wegzunehmen, womit wir uns zerstören, einander verletzen und das Leben schwermachen. Jesus will uns alles, was wir an Schuld und Fehlverhalten mit uns herumtragen, abnehmen. Wenn wir unsere Schuld im Gebet zu Jesus Christus bringen, fällt eine zentnerschwere Last von uns ab. Umkehr bedeutet also einerseits Abkehr, aber genauso auch Hinkehr, Hinkehr zu Jesus. Er ist der, der uns unsere Schuld wegnimmt. Er ist aber auch der, der uns einen neuen Anfang für unser Leben schenkt. Das gilt einmal bei der grundsätzlichen Umkehr unseres Lebens, der Bekehrung, das gilt aber auch für die vielen Kurskorrekturen, die wir als Christen immer wieder nötig haben.

Jesus Christus begründet, warum Umkehr wichtig ist: „Denn das Himmelreich ist nahe!“ Jesus Christus wird wiederkommen und dann werden wir vor Gott stehen. Nur wer umgekehrt ist, wird vor Gott bestehen können. Wer in der neuen Welt Gottes dabei sein will, braucht Umkehr!

Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, auf die Stimme des Navis zu hören, wenn es sagt: „Bitte wenden!“ Ich habe aber auch gelernt, dass es noch viel wichtiger ist, auf die gute Stimme Jesu zu hören, wenn er mir sagt: „Kehr um! Lass dich korrigieren!“ Es tut gut, falsche Wege zu verlassen und immer wieder ganz neu mit Jesus anzufangen. Der heutige Tag ist gut dazu geeignet!

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Kommentare (2)

Georg A. /

Coronazeit, Zeit der Besinnung umzukehren: unser (Konsum)-Verhalten für eine gerechtere Welt zu ändern.

Alfred A. /

Vielen Dank für diesen Beitrag; es ist immer für mich gut, wenn ich diese und ähnlichen Gedanken täglich lese.