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/ Wort zum Tag

Kolosser 1,13

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Er hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes“

Kolosser 1,13

Paulus schreibt seinen Mitchristen in Kolossä: „Er (damit meint er Gott im Himmel) hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes“ (Damit meint Paulus Jesus Christus) Kolosser 1, Vers 13. Wir Christen sind demnach „errettet von der Macht der Finsternis“. Vor Augen haben wir aber etwas ganz anderes. Die Macht der Finsternis ist groß in dieser Welt. Selbst die Nachrichtenmacher berichten mehr über böse Taten als über gute. Und diese schlechten Nachrichten können einen so gefangen nehmen, dass man fast schon gelähmt ist.

Sehr eindrücklich kommt das zur Sprache in der Geschichte der „Eingeschlossenen von Altona“ von dem Existentialphilosophen John Paul Sartre. In diesem Stück sind alle Personen eingeschlossen. Jeder auf seine Weise. Das Stück spielt in Hamburg Altona 1959. Der Sohn eines der größten Industriellen Deutschlands hat sich seit seiner Rückkehr aus dem 2. Weltkrieg aus Russland, wo er als der Schinder von Smolensk bekannt war, in sein Zimmer eingeschlossen. Dieser Sohn kam mit schwerster Schuld aus dem Krieg heim. Er ging nicht mehr aus dem Zimmer, las keine Zeitung, schaute nicht aus dem versperrten Fenster auf die zerstörte Stadt Hamburg. Er kann das einfach nicht mehr sehen: die hungrigen Kinder, die Rattenhöhlen, die Ruinenwände, die Trümmerberge. Dort eingeschlossen in seinem Zimmer hält er Verteidigungsreden vor einem erdachten Gericht. „Entweder alle schuldig oder alle unschuldig!“, sagt er. Nicht ertragen könnte er den Wiederaufbau und Wohlstand der Bundesrepublik Deutschland. Wenn Deutschland nicht von den Siegermächten vernichtet wird, ist alles sinnlos gewesen … So und so ähnlich denkt er. Der wahnhafte Versuch eines Kriegsverbrechers, mit seiner Schuld zu leben und vor seiner Verantwortung zu fliehen. So lebt dieser Sohn seit einem Jahrzehnt. Die Schwester, die ihn versorgt, sagt ihm nicht, dass die Stadt Hamburg wieder ganz anders aussieht mit herrlichen Hochbauten und übervollen Geschäften. Sie lässt ihn eingeschlossen in seiner Qual, weil er ihr so ausschließlich gehört, den sie blutschänderisch liebt. Und der Vater, der als Großindustrieller sich jedem System verdingte, an dem er verdiente, auch dem System, das seine eigenen Kinder zerstörte, ist mit den Kindern eingeschlossen. Der gewaltige Mann kann nicht helfen. Zum Schluss verlassen sie alle das Haus, besteigen ein Auto und fahren in die Elbe.

So ist das mit der Macht der Finsternis, der Macht der Sünde. 

Gott aber hat uns, so schreibt Paulus „errettet von der Macht der Finsternis“.
Bei dieser Errettung geht es nicht darum, endlich zu begreifen, dass das brennende Haus, in dem ich bin, in Wirklichkeit schon längst nicht mehr brennt, sondern es geht darum, zu begreifen, dass ich mich herausretten lasse, weil Jesus Christus am Ostermorgen „dem Tode die Macht genommen und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat …“ (2. Timotheus 1, 10).

Gott „hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes“ heraus aus dem Machtbereich der Finsternis. Und zwar mit allen Konsequenzen. Nicht nur der Erkenntnis, sondern des ganzen Lebens. Nicht nur des Denkens, sondern auch des Tuns.

Von einer Christin namens Berta Isselmann aus dem Siegerland wird erzählt, dass sie mit großem Mut ihren Glauben an Jesus Christus weitergesagt hat. Berta Isselmann erlebte dabei aber auch viel Widerstand. Dann pflegte Berta Isselmann manchmal zu sagen: „Satans Burg steht auf Vaters Grundstück.“ Damit meinte Berta Isselmann: Auch die Widerstandsnester des Teufels stehen unter Gottes Oberhoheit. Es gibt sie zwar noch eine Weile, aber ein Christ braucht davor keine Angst mehr zu haben. Ihre endgültige Entmachtung ist eine beschlossene Sache. Das Reich von Jesus Christus siegt.

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