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Knien hilft beim Beten

Roland Krause über Epheser 3,14-15

Ich beuge meine Knie vor dem Vater, der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden.

Epheser 3,14–15

Sie hören wenige Verse aus dem Epheserbrief, Eph 3,14-17: „Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden, dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid. So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle. Dem aber, der überschwänglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“

Welch eine Kraft kommt uns da entgegen?! Weite und Fülle. Allein sprachlich so dicht, so umfassend, so erhaben, dass wir es schier nicht fassen. Da beugt einer die Knie für andere, damit wir es erfassen: Die Schätze der Herrlichkeit, die Kraft des heiligen Geistes. Damit Liebe, damit tiefste Erkenntnis, damit Gottes Reichtum uns erfüllt.

Diese Gebetsworte des Apostel Paulus sind kein theoretisches Gedankengebäude. Sondern Paulus weiß - und er gibt diese Grundwahrheit an uns weiter:  Geistliches Leben muss geerdet sein. Deshalb beginnt das Gebet in der leiblichen Gebärde des Kniens: „Deshalb beuge ich meine Knie.“ So zeichnet der Epheserbrief das Bild des alternden Apostels, der als Gefangener in Rom niederkniet, um Fürbitte zu halten für „alle, die den Herrn Jesus Christus lieben.“ Die leibliche Gebärde ist der Ausgangspunkt. Sie hilft beim Beten. Denn sie führt zur inneren Haltung der Ehrfurcht und Beugung des Herzens. Ehrfurcht ist unerlässlich für jedes echte Gebet.

So ein Gebet ist himmelweit verschieden vom: „Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm!“ Hauptsache ich. Und auch himmelweit verschieden vom Gebet, wenn’s mir dreckig geht. Gebet als Notbremse – so hat Gott sich unser Reden des Herzens nicht vorgestellt.

Wann haben wir das letzte Mal unsre Knie gebeugt? Bei einer Einsegnung, beim Hochzeitsgottesdienst? Spüren wir den Reichtum und die Tiefe des Kniens? Nicht als volkskirchliche Demutsgebärde, sondern als Wissen darum, dass Gebet mit einer leiblichen Gebärde beginnt?

Da betet einer für uns: „Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, (…) dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden.“ Kennen Sie jemanden, der für Sie, ganz speziell für Sie betet und dazu noch, dass Sie erfüllt werden mit dem Reichtum Gottes?

Ich ahne, was Sie mich wohl fragen möchten: Und wie erlernen wir nun so ein anderes, tieferes Beten? Ich will antworten mit einem Bild des Paulus aus seiner Gebetsschule in Epheser 3: „Lasst euer Herz sprechen.“ Wenn das Reden unseres Herzens mit Gott das natürlichste der Welt ist, kann es ja keine Fremdsprache sein, die wir mühsam erlernen müssten. Wie reden denn Verliebte miteinander? Mit Herzen, Mund und Händen. Und sie hören nicht auf zu reden, selbst wenn sie den Mund halten. Sie sehen sich an. Sie wissen umeinander, selbst wenn sie 1.000 Kilometer getrennt sind. Und wir sollten mit dem Schöpfer, Retter und Erhalter unseres Lebens nur mühsam reden können? Deshalb. Lassen

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Kommentare (1)

Maximilian M. /

Vielen Dank! Hat mir sehr geholfen :)