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/ Wort zum Tag

Versprochen ist versprochen!

Dorothee Döbler über Josua 24,18

Auch wir wollen dem HERRN dienen; denn er ist unser Gott.

Josua 24,18

„Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen!“ Haben Sie das auch schon einmal gesagt? Als Kinder war uns das ganz wichtig: wenn ich dieses für dich mache, dann  machst du auch jenes für mich! Versprochen! Und was man verspricht, das hält man auch!

Und was man verspricht, das hält man auch – das hat sich mir sehr tief eingeprägt. Ich bin vorsichtig darin, etwas zu versprechen. Denn wenn ich etwas verspreche, dann fühle ich mich sehr daran gebunden.

Aber es ist nicht einfach, ein Versprechen wirklich zu halten. Sollte man es dann nicht gleich lassen? Nein, ich finde es wichtig, dass wir uns Versprechen geben. Dass wir uns Zusagen geben, von denen wir wissen: der andere und auch ich selbst, wir beide werden uns daran halten.

Ein Versprechen hat auch heute noch einen hohen Stellenwert: das Eheversprechen. Auch wenn viele Ehen geschieden werden: im Augenblick der Eheschließung ist es fast allen Eheleuten sehr ernst. Sie versprechen sich, zusammenzubleiben in guten und in schlechten Tagen.

Für Christen hat es einen mindestens genauso hohen Stellenwert, wenn sie Gott gegenüber versprechen: Gott, ich will dir treu bleiben, weil ich erkannt habe, dass es dich gibt!
Ich will dir treu bleiben in guten Zeiten und in schweren Zeiten. Eigenartigerweise sind es die guten Zeiten, in denen es Menschen häufiger schwer fällt, dieses Versprechen einzulösen.

Die Bibel erzählt davon, dass das Volk Israel in Ägypten als Sklaven arbeiten musste. Mose und – nach seinem Tod – Josua führten das Volk aus Ägypten ins Gelobte Land. Als Josua fühlt, dass er bald sterben wird, ruft er das Volk zusammen. Er erzählt ihnen noch einmal, in was für wunderbarer Weise Gott sie aus Ägypten geführt hat. Gott hat ihnen immer und immer wieder geholfen, wenn sie von fremden Völkern angegriffen wurden. Jetzt dürfen sie in Häusern wohnen, die sie erobert haben und nicht selbst zu bauen brauchten. Jetzt ernten sie in Weinbergen und Olivenhainen, die sie nicht zu pflanzen brauchten. Nach Jahrzehnten der Not sind endlich die guten Zeiten angebrochen. Gilt jetzt noch der Bund mit Gott? Er  hieß: ich werde euch in das Gelobte Land bringen, und ihr werdet mein Volk sein, das mir treu bleibt!

Das Volk verspricht es: Gott hat uns in all dem gedient. Darum wollen auch wir dem HERRN dienen; denn er ist unser Gott.

Ja, dem Volk war dieses Versprechen ernst, in diesem Augenblick.
Wer die Bibel kennt, der weiß, dass dieses Versprechen nur eine Zeitlang gehalten hat. Dann wurde die Erinnerung an Gottes Taten schwach. Und die Versuchung wurde groß, es doch mit anderen Göttern, mit  Götzen zu probieren.

Und Gott? Wie geht er damit um, dass die Menschen ihren Teil des Versprechens nicht halten? Hat er sein Vertrauen in die Menschen aufgegeben? Wendet er sich von den Menschen ab? Nein, im Gegenteil: Gott wirbt immer und immer wieder um uns Menschen. Gott erneuert sein Versprechen an uns jeden Tag: „Ich warte auf dich, dass du zu mir zurückkehrst, auch wenn du dein Versprechen gebrochen hast. Du darfst neu anfangen.“

Was für ein wundervoller Gott!

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Kommentare (1)

Hedy /

Danke fuer die wundervolle Auslegung!!!
Versprochen ist versprochen....was hat mir GOTT nicht schon alles versprochen??? Habe so manches nicht verstanden, aber nun komme ich so langsam drauf: wenn mehr