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/ Wort zum Tag

Johannes 15,5

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Christus spricht: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.

Johannes 15,5

Das Wort zum heutigen Tag steht im Johannes-Evangelium, Kapitel 15, Vers 5. Es ist eines der so genannten ‚Ich-bin-Worte‘ Jesu. Er sagt von sich: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“

Was in diesem Bildwort alles steckt! Zunächst fällt mir auf: Jesus sieht sich nicht bloß als Wurzel oder Stamm des Weinstockes, aus dem die Reben hervorwachsen. Nein, er ist der ganze Weinstock, zu dem auch die Reben gehören. Es heißt zwar schon: "... ihr seid die Reben!" Doch die Reben sind ja zugleich Teile des Weinstockes. Menschen, die an Gott glauben, sind also Teile des Weinstockes, der Jesus Christus ist. Dennoch ist dieser Weinstock mehr als die Summe seiner Teile. Er hält die Reben zusammen und lässt sie überhaupt leben. So sehr die einzelnen Reben eigenständige Teile sind, so sehr sind sie nur dann ganz, wenn sie in Verbindung mit dem Weinstock bleiben. In diesem Bild bringt Jesus zum Ausdruck, dass wir in der Verbindung mit ihm ganz und heil sein können.

Die Sehnsucht, ganz und heil zu sein, ist ja auch ein Teil des Menschseins. In unserer Zeit und Gesellschaft erleben aber viele Menschen, wie diese Sehnsucht unerfüllt bleibt. Ihr eigenes Leben empfinden sie als zerstückelt, verletzlich und verletzt. Sie leiden unter dem Eindruck, bedeutungslos in der großen Masse der Menschen zu versinken. Immer wieder begegne ich Menschen, die daran zweifeln, dass ihr Leben einen Sinn hat. Sie fragen sich, ob sie für irgend jemanden von Bedeutung seien. Diese Sorge der Menschen, vielleicht nur zufällig und nicht gewollt da zu sein, löst tiefe Ängste aus.

Auf solche Ängste und Nöte antwortet Jesus mit seinem Bild: Jeder Mensch kann eine Rebe des Weinstockes Jesus Christus sein. Er oder sie nimmt dann teil an der Gegenwart Gottes in der Welt: Als Rebe am Weinstock bin ich von Gott gemeint und gewollt, mein Dasein ist nicht bloß zufällig. Das gibt meinem Leben Sinn und Halt: Gott hat mich gewollt.

Jesus sagt ja nicht z. B.: 'Ich bin das Meer und ihr seid die Tropfen!' Ein Tropfen würde sich im Meer verlieren, löste sich im größeren Ganzen auf. Doch bei Weinstock und Reben ist das Verhältnis anders. Jesus geht es um die lebendige Verbindung. Da fließt Saft und Kraft durch die Fasern. So verbinden sich Rebe und Weinstock zu einer tiefen Einheit. Und doch löst sich dabei die Rebe nicht auf im Weinstock. Sie empfängt von ihm, was sie zum Leben braucht. Und sie kann nur ganz Rebe sein, wenn sie mit dem Weinstock verbunden bleibt. In der Verbindung mit Jesus Christus verschwindet die Person des Einzelnen nicht, sondern findet gerade Leben und kommt so zu ihrer Vollendung. Gerade in der Bindung an Jesus Christus kann ich mich selbst ganz entfalten. – „Ohne mich könnt ihr nichts tun,“ sagt Jesus. Das heißt doch eigentlich: In der Verbindung mit Jesus blühen wir auf und es wird fruchtbar, was wir tun und anfangen. Mehr kann man sich ja nicht wünschen.

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Kommentare (1)

Heike /

Danke Ihnen für die segensvolle Auslegung. Danke Jesus. Lass uns, deine Kinder, aufblühen und fruchtbar werden, in dem, was wir tun und anfangen.Amen.