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/ Wort zum Tag

Jesus das Ohr leihen

Matthias Rapsch über Matthäus 10,27.

Was euch gesagt wird in das Ohr, das verkündigt auf den Dächern.

Matthäus 10,27

In unseren Breitengraden haben wir uns unter der Hand auf die Aussage verständigt: Glaube und Religion - das sind Privatsachen. Was wir glauben, das geht niemanden etwas an. Im Raum der Kirche und der Gemeinde kann man ja über so etwas reden, aber bitte nicht in der Öffentlichkeit. Wer weiß, was dann die anderen über uns denken, wenn wir von unserem Glauben reden.

Mit diesem heimlichen Einverständnis befinden wir uns jedoch nicht in der Spur Jesu. Jesus beauftragt und sendet seine Jünger, seine Schüler, als Zeugen. Sie sollen weitersagen, was sie von ihm gehört und aufgenommen haben.

Jemand hat mal gesagt: Nur wer von etwas begeistert ist, der kann auch andere begeistern. Nur wer eine persönliche Beziehung zu Jesus hat, der wird auch davon weitererzählen. Wenn Sie diese Freundschaft mit Jesus noch nicht geschlossen haben, dann ist das kein Problem. Vielleicht hat es Ihnen auch noch niemand gesagt und Sie dazu eingeladen. Der ganze Weg, den Gott zu Ihnen und mir zurückgelegt hat, bedeutet eine Freundschaftseinladung an Sie.

Der lebendige Gott hatte im Lauf der Geschichte viele Anläufe unternommen, um mit seinen geliebten Geschöpfen Gemeinschaft zu haben. Könige, Priester und Propheten hat er seinem Volk geschickt. Die haben sich den Mund fusselig geredet. So hat ein Prophet mit Namen Amos gerufen: Kehrt um zu Gott. So werdet ihr leben. (Amos 5, 4)

Doch alle Anläufe haben nicht dazu geführt, dass Menschen ihm neu vertraut haben. So hat Gott sich zuletzt seinen einzigen Sohn vom Herzen gerissen. Jesus als der Sohn Gottes wurde das Kind in der Krippe. Der junge Mann, der unser Leben ganz geteilt hat - mit all seinen Höhen und Tiefen.

Zwölf Schüler - Jünger genannt - hat dieser Jesus um sich gesammelt. Er hat Kranke geheilt, er hat Armen die frohe Botschaft verkündigt. Die Menschen haben ihm stundenlang an den Lippen gehangen. Er hat ihr Leben verändert. Doch auch der Widerstand ließ nicht lange auf sich warten. Das war den Schriftgelehrten, den Theologen der damaligen Zeit, ein Dorn im Auge. Vor allem sein Anspruch, Gottes Sohn und damit die einzige Rettung zu sein. Und so verrieten sie ihn, machten ihm den Prozess, verspotteten ihn, schlugen ihn und nagelten ihn schließlich ans Kreuz dort draußen auf der Müllkippe Golgatha.

Doch Jesus hat seine Liebe zu seinen Menschen durchgehalten. Er hat die Feindschaft, das Misstrauen, die Sünde dort ein für alle Mal bezahlt. Jetzt ist Frieden und neue Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott kein Wunschtraum mehr. Der Vater hat seinen geliebten Sohn als ersten am Ostermorgen aus dem Grab herausgeholt.

Wer jetzt zu ihm kommt und ihn bittet: „Jesus, ich möchte auch zu dir gehören“, den stößt er nicht hinaus, sondern streicht die Schuld durch und schenkt ihm Leben mit unbegrenzter Haltbarkeit.

Die Feindschaft ist nun endgültig vorbei. Mehr noch. Jesus begegnet nach seiner Auferstehung seinen Leuten mehrmals. Er redet mit ihnen und sendet sie. Was die Jünger hören und erfahren, pfeifen sie jetzt von allen Dächern.

Die Flachdächer waren die Versammlungsräume im Sommer, besonders im Orient. Wem Jesus in seinem Leben begegnet ist, der wird verändert, der wird es eben nicht für sich behalten. Er wird - so wie es einmal der Reformator Martin Luther sinngemäß ausgedrückt hat - wie ein Bettler dem anderen sagen, wo es Brot gibt. Lebensbrot, das den Hunger nach echtem Leben stillt. Lebensbrot, das meine Vergangenheit bereinigt, mir Sinn in meinem Leben und sogar Zukunft über den Tod hinaus schenkt.

Leihen Sie diesem Jesus heute Ihr Ohr und dann erzählen Sie es anderen weiter.

So wie es im Matthäusevangelium heißt: „Was euch gesagt wird in das Ohr, das verkündigt auf den Dächern.“ (Matthäus 10,27)

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Kommentare (1)

hws /

Danke. Eine herzerfrischende Botschaft am Morgen.