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/ Wort zum Tag

Jesaja 61,1.3

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Der HERR hat mich gesandt, zu schaffen den Trauernden zu Zion, dass ihnen Schmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauerkleid, Lobgesang statt eines betrübten Geistes gegeben werden.

Jesaja 61,1.3

Wie großartig und wunderbar, was da versprochen wird! Wer wünschte sich das nicht, gerade wenn einen Trauer befällt, die den Geist und den Blick  trübt! Ich frage neugierig: Wer ist es denn, der da spricht? Der Prophet im dritten Teil des Buches Jesaja, richtig, Kapitel 61, aus den Versen 1 und 3. Diese Passage wird von Jesus zu Beginn seiner öffentlichen Wirksamkeit aufgegriffen. In Lukas 4 bezieht er die prophetischen Worte auf seinen Dienst. Und zwar den ganzen Zusammenhang der Verse 1 bis 3.

Für Christen sind diese alttestamentlichen Worte also nicht ohne Jesus deutbar. Zuerst wa-ren sie allerdings ein Text für Juden. Zion meint den nach ethnischer Säuberung zwangs-umgesiedelten Teil des Volkes Israel, die sprichwörtliche babylonische Gefangenschaft. In schwerer Zeit ruft der Prophet diese Freudenbotschaft dem Volk zu, das traurig in Sack und Asche geht.  Er verheißt ihm von Gott nicht nur die Befreiung aus der akuten Bedrängnis. Nein, es sind Worte, die weit über den eigentlichen Anlass hinaus gehen, mit einer messiani-schen Dimension, mit Blick auf das Kommen des Retters. Die Tochter Zion ist zugleich die Braut, Partnerin und Geliebte des Befreiergottes, der die Seinen heimholt in seine Nähe. Da ist dann keine Not und Trauer, keine Angst oder Bedrängnis mehr. Hier schimmert  die Di-mension der Ewigkeit durch.

Lassen wir die Bilder doch ein wenig tiefer gehen, unsere Phantasie und das Herz berühren: Da wird einer zu uns gesandt, wenn wir manchmal abgestumpft oder trübsinnig sind. Vielleicht fühlen sich manche von Ihnen tatsächlich gerade so. Wie sehr brauchen wir dann einen Freudenboten, einen, der die Lage zum Guten wendet, die persönliche und unsere gesellschaftliche.

Er gibt uns Schmuck statt Asche: Unsere Sprache kennt immer noch das biblische Bild „in Sack und Asche gehen“. Ausdruck einer tiefen Scham nach erkannter Schuld. Asche ist auch ein Bild für Vergänglichkeit und Tod. Das Bild schildert also folgenden Vorgang: der Messias kommt und holt mich da raus; er legt mir ein wunderschönes Schmuckstück um den Hals - oder verleiht mir einen ehrenhaften Orden.

Freudenöl statt Trauerkleid, ein heute ungewohntes Bild: festliche Hochzeitskleidung statt trister Beerdigungskluft! Schnurstracks von der Bestattung zur Hochzeit, ein Wechsel, wie er nicht radikaler sein könnte. Aber keine Forderung, plötzlich von todtraurig auf himmelhoch jauchzend umschalten zu müssen. Nein, der Messias selbst verwandelt die Verhältnisse; die Beerdigungsstimmung ist schlicht nicht mehr nötig, weil der Tod besiegt ist; himmlische Lebensfreude verdrängt irdische Todtraurigkeit.
Daher auch das dritte Bild: Lobgesang statt eines betrübten Geistes, also jubelnd singen statt Trübsal blasen. Wohlgemerkt: Das muss keiner selber produzieren, sondern Jesus macht es in mir! Er kommt zu mir, um diese durchdringende Freude anzuzünden. Sie erwärmt die Herzen, hellt den Geist nachhaltig auf, sie macht die Seele fröhlich - und das zeigt sich bis in die Kleidung hinein.

Wo und wann kann das geschehen? Wenn Jesus, der von Gott Gesandte, eintritt in ein Leben, wenn Sie wollen, in Ihr Leben: Er, Jesus Christus, der Trauer-Bekämpfer, der Freuden-Bringer, der Seelen-Tröster, der Geist-Erfrischer.

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Kommentare (2)

Konrad Bollmann /

Ich halte nicht viel vom Totenkult.
Allgemein sagt man, es gäbe nichts Sicheres als den Tod.
Was aber, wenn JESUS noch zu Lebzeiten wiederkommt?
Der Tod ist besiegt durch JESU Auferstehung.
Dabei mehr

Renate /

Danke für diese schöne Auslegung!