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/ Wort zum Tag

Jesaja 49,26

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Alles Fleisch soll erfahren, dass ich, der HERR, dein Heiland bin und dein Erlöser.

Jesaja 49,26

Das Bibelwort aus dem Alten Testament für diesen Sonntag enthält eine starke These: Das Volk Israel ist eine Botschaft Gottes für alle Welt. In Jesaja 49,26 steht: „Dann werden alle Menschen erkennen: Ich, der Herr, der starke Gott Jakobs, bin dein Retter und dein Befreier.“ Wegen der besseren Verständlichkeit bevorzuge ich an dieser Stelle die Übersetzung der Guten Nachricht Bibel. Mit meinen Worten gesagt: Alle Menschen werden an der Geschichte Israels erkennen, dass der allmächtige Gott Retter und Befreier dieses Volkes ist.

Diese Botschaft hat der Prophet in eine Zeit hineingesprochen, die vom totalen Zusammenbruch Israels gezeichnet war: Der Tempel war zerstört, die Mauern Jerusalems vernichtet, die Bevölkerung daraus vertrieben und zu einem großen Teil nach Babylonien weggeführt. Wer die Stimmung im Volk Israel nachempfinden will, lese einmal in einer stillen Stunde die Kapitel 40 bis 55 im Buch des Propheten Jesaja am besten in der Guten Nachricht Bibel, weil diese Übersetzung unserem Sprachgebrauch nahe kommt.

Wer wie ich älter als 70 Jahre ist, wird an das Ende des Zweiten Weltkriegs denken, an die bedingungslose Kapitulation Deutschlands, an die totale Zerstörung der deutschen Großstädte, an die Millionen Menschen, die an der Front und in den Bombenangriffen ihr Leben verloren haben. Ich erinnere mich, dass ich mit meiner Mutter nach dem Krieg mit der Schwebebahn in Wuppertal nach Elberfeld gefahren bin. Wir gingen in die Innenstadt, die nur aus Trümmern bestand. Meine Mutter sagte: „Glaubst du, dass wir noch erleben, wie das alles wieder aufgebaut wird? Ich glaube das nicht!“

So ähnlich muss den aus Jerusalem vertriebenen Israeliten zumute gewesen sein, verzweifelt über ihre Lage, hilflos den Siegern ausgeliefert und verzweifelt im Blick auf ihre Zukunft. In diese Stimmung hinein richtet der Prophet seine Botschaft: „Alle Menschen werden erkennen: Ich der Herr, der starke Gott Jakobs, bin dein Retter und dein Befreier.“  Und so geschah es: Im Jahr 538 v. Chr. erlaubte der Perserkönig Cyrus den verschleppten Juden die Rückkehr nach Jerusalem, den Wiederaufbau der Stadt und den Beginn des Tempelbaus. Am 1.
April 515 fand die Tempelweihe statt. Was niemand für möglich gehalten hätte, war geschichtliche Wirklichkeit geworden: Das jüdische Volk lebte wieder in der Stadt seiner Väter. Das blieb so bis zum Jahr 70 n. Chr. Dann wurden Jerusalem und der Tempel wieder zerstört. Die Juden mussten ihr Land verlassen. Sie wurden in vielen Ländern geduldet, aber auch oft grausam verfolgt. Am schlimmsten war die Verfolgung durch die deutschen Nationalsozialisten unter Adolf Hitler. In den Konzentrationslagern wurden sechs Millionen jüdische Männer, Frauen und Kinder umgebracht. Niemand hätte damit gerechnet, dass dieses Volk noch einmal eine für die Weltgeschichte wichtige Bedeutung erlangen könnte.

Aber was vielen unmöglich erschien, geschah 1948: In Palästina wurde der Staat Israel ausgerufen. Trotz aller Ablehnung durch die Nachbarstaaten und der Kriege, die den Staat Israel ausrotten sollten, konnte sich dieser Staat behaupten und zu einem unverzichtbaren Machtfaktor in dem in unserer Zeit so aufgewühlten Nahen Osten werden. Gott hat Wort gehalten. Er hat gesagt: „Ich, der Herr, der starke Gott Jakobs, bin dein Retter und dein Befreier.“ Ob das schon alle Menschen erkennen, steht auf einem anderen Blatt.

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Kommentare (1)

Rüdiger /

Danke für das klare Wort und Bekenntnis zu Israel. Aber e i n
Satz hat mit zum Schluß noch gefehlt, bezogen auf Israel aber auch auf jeden Einzelnen, der auf Gott hofft: -->"und dies gilt auch mehr