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/ Wort zum Tag

Jesaja 40,26

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt."

Jesaja 40,26

Das Bibelwort für heute steht im Prophetenbuch Jesaja, im 40. Kapitel. Es lautet:
„Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen.“
Das ist kein sanftes Wort. Es ist ein Protestwort. Keine zaghafte Rede, sondern eine herzhafte. Ein starker Protest – wogegen? Gegen die resignierende Haltung, alles sei irgendwie trostlos. Gegen die Meinung, unser Leben sei nur dunklen Schicksalsmächten ausgesetzt, und was in der Welt geschieht, stehe in den Sternen.

Nein, eben nicht – so will es der Prophet rufen. Hört, ihr Verzweifelten und ihr, die ihr gerade in Ängsten gefangen seid: Vergesst Gott nicht! Er ist doch da. Auch wenn ihr den Glauben an ihn schier aufgegeben habt – er hat euch nicht aufgegeben.

So hat es der Prophet zuerst Menschen zugerufen, die innerlich am Boden waren, seelisch ausgebrannt. Es waren Juden, die im babylonischen Land gefangen saßen, fern der Heimat. Einen Krieg hatten sie verloren. Jetzt aßen sie fremdes Brot, dienten fremden Herren, sahen die Bilder fremder Götter – und Gott? Wo war Gott geblieben? Hier, in Babylon, schien er weit weg zu sein. Hier verehrte man Marduk und andere Götter. Und hier befragte man die Sterne, verehrte Sonne und Mond und ging davon aus, dass die Gestirne das Schicksal der Menschen bestimmen.

Da meldet der Prophet seinen Protest an. In Gedanken geht er hinaus in eine sternklare Nacht. Er sieht nach oben. „Hebt eure Augen in die Höhe“, ruft er. Der Prophet zeigt auf die unüberschaubar große Menge der Sterne – aber, so protestiert er, Gott ist noch größer. Er sieht die Milchstraße, ein grandioser Anblick. Aber Gott ist noch grandioser. Was da am Himmel leuchtet, sind keine Götter und keine Schicksalsbestimmer, sondern sie sind alle nur Geschöpfe: Wer hat sie denn geschaffen? Gott war es! Er führt das Sternenheer an. Er ruft sie alle mit Namen.

Vielleicht kennen Sie das Abendlied: „Weißt du, wie viel Sternlein stehen?“ Es dichtet diesen Protestruf des Propheten nach: Weißt du denn, du kleiner Mensch, wie viel Sterne da oben leuchten, Millionen über Millionen? Aber „Er“, Gott, „selbst hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet …“

Das zeigt der Prophet in der sternklaren Nacht, damit es uns klar wird in den Nächten unseres Lebens: Es muss nicht trostlos bleiben. Gott ist da. Es gibt keinen Grund, nur zu resignieren, auch wenn alles dunkel scheint. Gott kennt auch dich, singt das Abendlied weiter. Es muss nicht beim Misstrauen bleiben, bei dem Irrglauben, wir seien nur ein Spielball irgendwelcher Mächte oder kosmischer Zufälle. Vertrauen darf wieder wachsen.
Gleich ein paar Sätze nach dem Bibelwort für heute sagt der Prophet folgendes zu – und das gilt auch für diesen Tag:

Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden. Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen; aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

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