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/ Wort zum Tag

„Jeder hat sein Päckchen zu tragen“

Andrea Hoppstädter über Matthäus 11,28.

Jesus spricht: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.

Matthäus 11,28

„Jeder hat sein Päckchen zu tragen“, so sagt es ein Sprichwort. Passender wäre vielleicht der Vergleich mit einem Rucksack. Denn mal kommen Lasten hinzu, ein andermal werden Lasten leichter oder fallen ganz weg.

Somit ist unser Rucksack, den wir während unserer Lebensreise tragen, mal mehr, mal weniger beladen. Aber leer ist er nie. Einige Last ist schon in unserem Gepäck, wenn wir zur Welt kommen. In unserem Erbgut sind die verschiedenen körperlichen und seelischen Einschränkungen vorprogrammiert. Auch die Schwächen unseres Charakters gehören dazu. Manches davon begleitet uns während der gesamten Lebensreise.

Dann kommen noch mehr oder weniger die Lasten hinzu, die uns das Leben hineinpackt, zum Beispiel schwierige Lebensumstände. Auch das, was andere uns aufladen, kann uns niederdrücken. Und manche Last laden wir uns dazu noch selbst ins Gepäck. Daher wäre es doch eine Illusion zu denken, dass es irgendeinen Menschen gibt, der nicht beladen ist, auch wenn man es nicht jedem auf den ersten Blick anmerkt.

Somit gilt die Einladung Jesu doch ausnahmslos jedem Menschen. Im Matthäusevangelium, Kapitel 11, 28 lesen wir:

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.

Diese Einladung dürfen auch Sie für sich ganz persönlich nehmen. Und heute können Sie sogar zu jeder Zeit und an jedem Ort im Gebet zu Jesus kommen. Was heißt es nun, dass Jesus uns erquicken will, wenn wir mit unseren Lasten zu ihm kommen? Die Bedeutung dieses nicht mehr so geläufigen Wortes geht in die Richtung, dass Jesus uns aufmuntern, aufrichten und stärken will. Er will uns innere Ruhe schenken. Jesus sagt nicht, dass er uns unseren gesamten Lebensrucksack abnehmen wird. Manches tragen wir einfach auch deshalb noch weiterhin, weil es mit unserem Menschsein zusammenhängt. Dazu gehört auch der körperliche Abbau mit zunehmendem Alter.

Manche Lasten lassen mich auch etwas lernen, was ich aber oft erst im Nachhinein feststelle. Auch ein Kind trägt im Schulranzen nützliche Lasten mit sich, die es zum Lernen braucht. Es wäre alles andere als hilfreich, den gesamten Inhalt rauszuwerfen und das Kind mit leerem Schulranzen auf den Weg zu schicken. Aber Unnötiges muss immer mal wieder aussortiert werden, um nicht überflüssige Lasten zu schleppen.

Nun sind es in meinem Leben aber meist die nicht greifbaren Lasten, die mich niederdrücken. Und das, wo ich vor Gott oder Menschen schuldig wurde, wiegt oft besonders schwer. Aber gerade diese Last brauche ich nicht mehr mit mir rumzutragen. Die Last der Schuld hat Jesus schon längst für mich ans Kreuz getragen, und er will sie mir abnehmen. Aber auch jede andere Last – egal wie sie heißt oder wie groß sie ist - darf ich im Gebet vor Jesus ausbreiten. Und die Art, wie er hilft, kann ganz unterschiedlich aussehen. Manches nimmt er ab, einiges wird leichter, anderes hilft er tragen. So lässt Jesus uns auch mit den Lasten, die wir noch zu tragen haben, nicht allein.

Manchmal zeigt er uns auch, wo wir etwas ändern sollen. Liebe und Vergebungsbereitschaft können dabei zu einer großen Entlastung führen. Und das Wissen, dass Jesus uns durch den Glauben an ihn den Himmel eröffnet hat, hat schon vielen Leidgeprüften und Beladenen Trost, Mut und Hoffnung gegeben.

Auch mich tröstet die Gewissheit, dass meine Lasten nur vorläufig sind. So will ich auf meiner Lebensreise die noch verbleibende Last in meinem Gepäck mutig in dem Vertrauen weitertragen, dass Jesus mir dabei zur Seite steht.

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