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/ Wort zum Tag

Hoffnung in Hoffnungslosigkeit

Dagmar Rohrbach über Jesaja 50,7.

Gott der HERR hilft mir, darum werde ich nicht zuschanden.

Jesaja 50,7

In langen schwierigen Zeiten habe ich immer wieder das alte Lied gesungen: Keiner wird zuschanden, welcher Gottes harrt. Und es hat sich dann endlich gezeigt, dass es tatsächlich stimmt. Damals erschien es mir allerdings nicht so. Ich habe es aber trotzdem immer wieder gesungen. Beim Staubsaugen geht das besonders gut.

Beim Propheten Jesaja stehen vier sogenannte Gottesknechtslieder. Da ist von einem Knecht die Rede. Es gibt verschiedene Erklärungen, wer damit gemeint sein könnte. Zum einen ist damit der Prophet gemeint. Auch das Volk Israel könnte damit gemeint sein. Aber die letzte Erfüllung findet sich in Jesus Christus.

In einem dieser Gottesknechtslieder in Jesaja 50 wird dieser Knecht als einer geschildert, der jeden Morgen auf Gott hört. Gott selbst hat ihm das Ohr dazu geöffnet. Er hört auf Gott und gehorcht ihm. D.h. hören und gehorchen gehören zusammen. Ich glaube, wir wünschen uns alle, Gott reden zu hören. Dazu gehört auch: weitersagen, was Sache ist, nicht was die Leute hören wollen.

Aber das, was der Knecht den Menschen sagt, scheint denen nicht zu gefallen. Die Reaktion lässt nicht auf sich warten: Schläge und Raufen, Schmähungen und Angespuckt werden. Und das, obwohl ihm Gott die richtigen Worte gegeben hat! Wie reagiert er? Er lässt es sich gefallen. Er macht in V. 7 die Aussage: „Aber Gott der HERR hilft mir, darum werde ich nicht zuschanden.“ Er nimmt also die heftige Reaktion der Menschen auf seine Botschaft hin. Aber er rechnet fest damit, dass Gott ihn nicht im Stich lassen wird. Gott wird ihm Recht schaffen, das ist sicher. Gott wird helfen und seine Ankläger werden zunichtewerden. Ihre Anklage wird in sich zusammenfallen.

Es ist aber doch ein Unterschied, ob ich abgelehnt werde, weil ich meine eigene Meinung sage oder weil ich sage, was ich von Gott gehört habe. Unser Gottesknecht verhält sich erstaunlich. Zweimal wird hier zugesagt: darum werde ich nicht zuschanden. Dieser Satz, der öfters in der Bibel steht, hat mich gerade in schweren Zeiten bei Gott gehalten. Das ist eine großartige Zusage. Ich habe mich eine Zeitlang geärgert, dass meine Freiwilligenarbeit in der Kirchgemeinde einfach nicht zur Kenntnis genommen wurde. Dann habe ich mir gesagt: ich bin ja Gott gegenüber verantwortlich. Er hat mir die Aufgabe gegeben. Er muss sich um mich kümmern. Und das hat er auch getan. Und es hat sich gelohnt. Das drückt der Knecht hier auch aus: Ich habe erkannt, dass ich nicht zuschanden werde. Aber ich kenne auch das andere, dass sich trotz allen Betens und Hoffens (noch) nichts tut, und das seit Jahren. Seinen Auftrag ausführen kann ich nur, wenn eine tiefe Vertrauensbasis da ist – eine Jüngerschaftsbeziehung, ein gemeinsam mit Jesus gelebtes Leben.

Aber welche Botschaft hat der Knecht? Wer im Finstern wandelt und wem kein Lichtglanz scheint, vertraue auf den Namen des Herrn und verlasse sich auf seinen Gott. Das ist doch eine Heilszusage in hoffnungsloser Situation. Warum freut sich keiner darüber? Damit muss man rechnen, dass die schönsten göttlichen Zusagen nicht angenommen werden! Da kommt einer und sagt: wenn es total zappenduster ist, keine Lösung möglich ist, dann ist der Zeitpunkt, mit Gottes Möglichkeiten zu rechnen. Oder: Kurz vor Tagesanbruch ist die Nacht am dunkelsten. Auch er hält sich an dem Satz: Ich werde nicht zuschanden.

Der Gottesknecht bringt also Hoffnung für Hoffnungslose. Eine Wende ist möglich, gerade dann, wenn man nicht mehr damit rechnen kann. Nun frage ich Sie: Wollen Sie solch ein Knecht sein? Wollen Sie auf Gott hören, sich Zeit dafür nehmen, den Weg mit ihm gehen, auch in Widerständen und Leiden, und das in Verbindlichkeit und Treue, im Vertrauen zu diesem Gott auch in finsterster Nacht? Er verspricht: Sie werden nicht zuschanden werden.

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Anstoß

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Kommentare (4)

Jadallah S. /

Ein kravolles, machtvolles Wort. Das Gleiche habe ich erfahren. Der Ewige hat mich aus dem Grabe gezogen und ans lebendige Licht gebracht. Das ist wahr, was Er verspricht, das erfuellt ER. Mit Ihm mehr

Ute L. /

Welch wunderbare Zusage Gottes, gerade in diesen Zeiten. Danke, dass Sie uns daran erinnern. Wir alle brauchen täglich Ermutigung durch das Wort Gottes, das gibt uns Frieden und Hoffnung und das Wissen, dass ALLES in GOTTES Hand liegt und wir bei IHM geborgen sind!

Stefan K. /

Ganz lieben Dank für diese so passende Predigt. Die habe ich heute sehr gebraucht, denn ich brauche IHN....

Almut O. /

Danke, dass Sie diese tiefen göttlichen Wahrheiten für uns Leser in dieser Form aufbereitet haben und uns mit den zum Schluss gestellten Fragen in ein christuszentriertes Leben hineinführen wollen