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Hochspannung

Matthias Adt über Hebräer 4,16.

Lasst uns freimütig hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.

Hebräer 4,16

Im Hebräerbrief werden wir Christen aufgefordert: Lasst uns freimütig hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.

Freimütig als Bittsteller vor Gottes Thron treten? Einfach so? Ohne Bedingungen? Jederzeit? Ja ist das denn die Möglichkeit? Nein. Das war einmal möglich. Im Paradies. In der Gottesnähe. Aber seit Eva und Adam Gott los haben wollten, sind sie ihn los. Gottlos. Aus und vorbei. Tischtuch zerschnitten. Ofen aus. Rausgeflogen. Verbannt. Vertrieben.

Freimütig als Bittsteller vor Gottes Thron treten? Einfach so? Ohne Bedingungen? Jederzeit? Ja ist das denn die Möglichkeit? Nein. Das ist unmöglich. Und zwar nicht nur unmöglich, sondern streng verboten. Lebensgefährlich. Der Gnadenthron, um den es hier geht, das ist doch die Bundeslade im Allerheiligsten. Und jedes jüdische Kind weiß: Nur einmal im Jahr hat der Hohepriester Zutritt. Aber nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Da darf er nichts falsch machen. Allen sitzt noch in den Knochen, was passiert, wenn Unbefugte die Bundeslade berühren.

Die Hochspannung von Gottes Heiligkeit ist lebensgefährlich. Die unendliche Wärmestrahlung von Gottes Liebe ist unerträglich. Das helle Licht von Gottes Gnade führt zu Erblindung. Gottes Heiligkeit darf sich nicht mischen mit menschlichem Schmutz, menschlicher Kälte und menschlichem Zwielicht. Jenseits des Vorhangs ist betreten verboten. Nur die Vorhöfe sind erlaubt.

Nur einmal im Jahr, am großen Versöhnungstag, am Jom Kippur, hat der Hohepriester Zutritt zum Allerheiligsten. So ist es geregelt im Buch Leviticus, dem 3. Buch Mose. Blut spritzt auf die Bundeslade. Blut eines unschuldigen Tieres  - stellvertretend für alles, was das Volk ein Jahr lang angerichtet hat. Ein Bock wird in die Wüste gejagt  - stellvertretend für alles, was das Volk ein Jahr lang verbockt hat.
Und jetzt? Wieder ein ganzes Jahr mit quälender Schuld herumlaufen? Umgeben von Völkern, die nicht einmal einen Jom Kippur kennen, sondern von Rache getrieben sich das Leben zur Hölle machen? Gott hält das nicht aus. Er handelt. Sein Sohn Jesus schreit auf Golgatha: Es ist vollbracht. Was ist vollbracht? Sein Opferblut gilt ein für alle Mal. Er ist der letzte Sündenbock. Damit es keinen Sündenbock auf dieser Erde mehr gibt. Der Vorhang zum Allerheiligsten ist zerrissen. Die Zulassungsstelle zur Vergebung ist nun geöffnet. Rund um die Uhr. An 365 Tagen im Jahr. Zutritt jederzeit für jedermann möglich. Kostenlos.

Freimütig als Bittsteller vor Gottes Thron treten? Einfach so? Ohne Bedingungen? Jederzeit? Ja, ist das denn die Möglichkeit?

Ja. Nicht nur möglich, sondern dringlich. Es gibt ein Vor-Golgatha und Nach-Golgatha. Bleiben Sie bitte nicht im Vorhof des Zweifels stehen. Bleiben Sie bitte nicht im Vorhof der Schuld stehen. Heraus aus der Grauzone. Hinein die Hochspannung von Gottes Heiligkeit. Hinein in die Wärmestrahlung von seiner Liebe. Hinein in das helle Licht seiner Gnade.
 

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