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/ Wort zum Tag

Himmel und Erde sind dein

Gerhard Weinreich über Psalm 89,1213

Himmel und Erde sind dein, du hast gegründet den Erdkreis und was darinnen ist. Nord und Süd hast du geschaffen.

Psalm 89,12–13

Vor Jahren auf einer großen Glaubenskonferenz:

Aus aller Welt sind Christen zusammengekommen und berichten aus ihren Kirchen und Gemeinden. Viel ist von Diskriminierung und Verfolgung, von Leid und Not und Tod die Rede.  Viele fragen sich, was noch alles auf sie zukommen wird. Da geht ein Mann aufs Podium, ein blinder Pianist aus den USA, und stimmt das Lied an: „He’s got the hole world in His hands.“ Und die Konferenzteilnehmer fallen in sein Lied ein und singen in ihrer Sprache mit: „Er hält die ganze Welt in seiner Hand.“

Ein Beter singt von Gott: „Himmel und Erde sind dein, du hast gegründet den Erdkreis und was darinnen ist, Nord und Süd hast du geschaffen.“ Dabei ist ihm nicht nach Singen zumute. Denn es sind dunkle Zeiten.  Das Königshaus Israels liegt zerstört am Boden. Das Volk ist total am Ende. Feindliche Mächte beherrschen das Land.

Doch das Schlimmste: Von Gott ist weit und breit nichts zu sehen und zu hören! Er schweigt, greift nicht ein. Dabei hatte Gott doch dem Hause Davids festen Bestand zugesagt! Jetzt aber klaffen Verheißung und Wirklichkeit weit auseinander. Wo ist da der allmächtige Gott?

Ich weiß aus Erfahrung, dass Glaube und Leben manchmal verschiedene Wege zu gehen scheinen. Wenn etwa der Sohn beim ersten Examen das Handtuch wirft oder die Tochter zum zweiten Mal an Krebs erkrankt – wie da der eigene Glaube gebeutelt wird und bis zum Zerreißen gespannt ist! Solche Anfechtungen sind mit die schwersten Stunden des Lebens.

Vielleicht kennen Sie so dunkle Zeiten auch. Was dann tun, damit man nicht in Resignation oder Verzweiflung endet? Der Sänger von Psalm 89 macht es uns vor. Er hält trotz allem an Gott fest – hält ihm die Größe seiner Schöpfung vor: „Himmel und Erde sind dein, du hast gegründet den Erdkreis und was darinnen ist.“ Er erinnert Gott an seine Schöpfermacht. Und erinnert uns daran, dass auch wir zu seiner geliebten Schöpfung gehören.

Sollte Gott dann nicht seine alles überragende Schöpferkraft einsetzen, um uns in jeder Situation zu helfen? Die Teilnehmer der christlichen Tagung sangen damals nicht nur: „Er hält die ganze Welt in seiner Hand.“ Sondern dann weiter: „Er hält auch dich und mich in seiner Hand.“

Das ist echt stark. Gottes Hand ist stark! Sie reicht weit. Nichts und niemand ist für sie unerreichbar. Sie reicht tief hinunter. Sie lässt keinen los. Werden wir daher in den Krisen unsres Lebens wie Kinder, die mit Arno Pötzsch sagen: 

„Meinem Gott gehört die Welt, meinem Gott das Himmelszelt,

ihm gehört der Raum, die Zeit, sein ist auch die Ewigkeit.

Und sein eigen bin auch ich. Gottes Hände halten mich

gleich dem Sternlein in der Bahn, keins fällt je aus Gottes Plan.

Wo ich bin, hält Gott die Wacht, führt und schirmt mich Tag und Nacht;

über Bitten und Verstehn muss sein Wille mir geschehn.

Täglich gibt er mir das Brot, täglich hilft er in der Not,

täglich schenkt er seine Huld und vergibt mir meine Schuld.

Lieber Gott, du bist so groß und ich lieg in deinem Schoß

wie im Mutterschoß ein Kind; Liebe deckt und birgt mich lind.

Leb ich, Gott, bist du bei mir, sterb ich, bleib ich auch bei dir,

und im Leben und im Tod bin ich dein, du lieber Gott.“

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