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/ Wort zum Tag

Haggai 2,9

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ich will Frieden geben an dieser Stätte, spricht der HERR Zebaot.

Haggai 2,9

Der Tempel Salomos in Jerusalem war zerstört und die Stadt Jerusalem ist längst noch nicht wieder aufgebaut. Die ersten ca. 50.000 Israeliten waren aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt. Nehemia, Esra und andere, das Aufbauwerk geht aber alles andere als zügig voran. In dieser Zeit tritt der Prophet Haggai auf. Es war ca. 520 Jahre vor Christus! Von ihm wissen wir nicht viel. Wahrscheinlich gehörte er zu den Juden, die auch während der babylonischen Gefangenschaft in Israel lebten und nicht nach Babel verschleppt wurden. Sein Name bedeutet „der Festliche“. Seine Person verschwindet hinter seiner Botschaft. Das Ziel seines Dienstes war, sein Volk zum Wiederaufbau des Tempels aufzurufen und zu ermutigen, die Arbeit bis zur Vollendung fortzusetzen. Ein Ermutiger für die lange Phase des Wiederaufbaus also, wenn man meint, die Kräfte reichen nicht mehr.

Aber es war damals genau wie heute und durch die Jahrhunderte hindurch auch immer wieder eine mutige Sache, sich auf die Seite Gottes zu stellen und damit zu rechnen, dass Gottes Wort wahr ist und dass Gott genau das tut, was er gesagt hat. Gott steht zu seinem Wort! Bis heute ist dieser Platz in Jerusalem der Taumelbecher der Nationen, so wie es bei einem Zeitgenossen Haggais dem Propheten Sacharja, steht (Sachaja 12,2).

Was für ein Wort, wenn für einen solchen Ort der Frieden Gottes vorhergesagt wird! Ein Ort, der bis heute noch als Auslöser für einen Weltkrieg gilt. Was muss alles geschehen, damit dieses auch Wirklichkeit wird? Eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen. Wie soll ein Konflikt, der seit dem Stammvater Abraham im nahen Osten und in Israel existiert, gelöst werden? Ich kann nur der Verheißung Gottes glauben so wie er es in unserem Wort sagt: „Ich will Frieden geben an dieser Stätte, spricht der HERR Zebaot."

Gibt es nicht auch in unserem Leben solche Baustellen des Friedens? Wie viele Taumelbecher und wie viele Zankäpfel gibt es heute in unserer Welt, in unserem Leben und in unserer Umgebung? Was ist gerade für heute die wichtigste Friedensbotschaft? Eine Geschichte, die ich hierzu hörte, hat mich diesbezüglich sehr beeindruckt: Zwei Männer saßen sich im Zug gegenüber. Der Jüngere war seltsam angespannt und nervös. Der Ältere versuchte behutsam ein Gespräch. Nach einigen Sätzen bricht es plötzlich aus dem jungen Mann heraus: „Ich war längere Zeit im Gefängnis. Ich habe durch meinen unguten Lebenswandel mein Leben zerstört und meine Eltern bis an den Rand der Verzweiflung gebracht. Nun fahre ich nach Hause. Aber ich kann nicht erwarten, dass meine Eltern mir einfach verzeihen und mich wieder aufnehmen. Darum habe ich sie im letzten Brief um ein Zeichen gebeten. Unser Haus liegt an dieser Bahnlinie. Im Garten steht ein großer Apfelbaum. Wenn ich nach Hause kommen darf, sollen meine Eltern in den Baum ein weißes Leinentuch hängen. Wenn der Baum leer bleibt, weiß ich Bescheid und fahre irgendwohin. Jetzt kommt bald der Garten. Ich bin so aufgeregt und mag gar nicht hinausschauen. Wollen Sie es für mich tun?" Der ältere Mann schaut hinaus. Die Spannung steigt. Da kommt der Garten, der Apfelbaum ist voller weißer Tücher. „Sie dürfen heimkommen!“ Dem jungen Mann laufen die Tränen über das Gesicht: „Ein Glück, sie vergeben mir!“

Auch ich sitze mit meiner Schuld im Lebenszug. Ich habe Gott tief gekränkt mit meiner Sünde und Schuld, mit meinem Ungehorsam und Eigenwillen. Aber Gott gibt mir ein Zeichen. Am Kreuz von Golgatha hat Gott ein sichtbares Zeichen der Vergebung und des Neuanfangs aufgerichtet. Dort am Kreuz hängt Jesus, der meine Sünde trägt und sühnt. Für mich ist das Kreuz Jesu der Ort, von dem Gott spricht: "Ich will Frieden schaffen an dieser Stätte." Dies, so scheint mir, hat der Prophet Haggai gemeint, indem er dieses Wort von Gott uns weitergegeben hat. "Ich will Frieden schaffen an dieser Stätte." Gott will uns vergeben und wir dürfen heimkehren. Der Baum des Lebens hängt voller weißer Tücher und lädt uns ein, zu kommen und Vergebung zu finden. Dort, wo Vergebung ist, da ist auch Frieden. Und der Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Dies wünsche ich Ihnen für diesen Tag!

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Kommentare (3)

Angelika /

Gott noch viel mehr für uns getan als nur einen Baum voll weißer Tücher gehängt als Lebesneweiß er opferte seinen lieben Sohn für uns auf das wir lebwn dürfen Damke für ihr erklärendes Wort

Angelika /

Danke für das Wort zu diesem Tag Ja das mit dem Garten voll weißer tücher ist ein wunderbares Beispiel für Liebe und Vergebung oh möchten doch noch mehr Menschen begreifen ,Gott mehr getan als den Garten voll weißer Tücher gehängt er Gab uns als zeichen seiner Liebe und Vetrgebung seinen Sohn

Renate /

Danke für diese anschauliche Auslegung. Ja, Gott steht zu seinem Wort, denn er ist treu, und so wird er auch Jerusalem Frieden schenken zu seiner Zeit.