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Gott ist treu

Ulrike Treusch über 1. Korinther 1,9.

Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.

1. Korinther 1,9

Eine Freundin von mir kennt gefühlt jeden und jede in meinem Wohnort. Wenn ich eine Auskunft brauche, einen Arzt oder Handwerker benötige, dann kann sie mir weiterhelfen. Eine andere Freundin kann so interessant aus ihrem Alltag erzählen, dass es eine Freude ist, ihr einfach zuzuhören, und wiederum eine andere Person aus meinem Freundeskreis ist so fußballbegeistert, dass sie mich damit fast anstecken könnte.

Doch all das ist letztlich nicht entscheidend für unsere Freundschaft. Entscheidend ist für mich, ob der oder die andere zuverlässig ist, ob ich mich auf ihn oder sie verlassen kann, ob die Person tut, was sie sagt und versprochen hat. Dass ich mich auf den anderen verlassen kann, ist die Grundlage für jede gute Beziehung - unter Freunden, in der Familie oder in der Partnerschaft und Ehe.

Bei einer Eheschließung versprechen sich die Partner daher, einander treu zu sein. Von Treue sprechen wir im Alltag eher selten, aber Treue meint genau das: sich auf den anderen stets verlassen zu können.

Ein Bibelwort  spricht vom Treu-Sein und zwar als einer Eigenschaft Gottes. „Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.“ So lesen wir es im 1. Brief an die Korinther, Kapitel 1, Vers 9.

Der Apostel Paulus hat die Gemeinde in Korinth begründet, er besucht sie mehrfach und schreibt Briefe an sie. Zu Beginn seines ersten Briefes an die Gemeinde in Korinth lobt er nun ihren Glauben; er freut sich darüber, dass sie im christlichen Glauben wachsen, und das, obwohl die Gemeinde in Korinth wirklich keine perfekte Gemeinde war. Doch bevor Paulus die Probleme in der Gemeinde anspricht, ist er erst einmal dankbar für die Mitchristen in Korinth und er ruft in Erinnerung, was die gemeinsame Grundlage für die christliche Gemeinde ist: „Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.“

Gott ist treu. Hier ist nicht die Rede davon, dass Gott und die Menschen treu sind, sozusagen beide Seiten, wie bei der Eheschließung beide Partner einander Treue geloben. Nein, hier ist es zunächst Gott, der treu ist. Von seiner Seite her ist die Beziehung zu uns Menschen unverbrüchlich, unauflösbar und gilt für immer und ewig, sogar über den Tod hinaus.

Gott ist treu, das zeigt sich darin, dass er seinen Sohn Jesus Christus in diese Welt gesandt hat.

Jesus Christus hat den Tod am Kreuz erlitten; er hat darin die Schuld der Menschen auf sich genommen und damit den Weg freigemacht für eine Beziehung zwischen Gott und Menschen, für eine Gemeinschaft. Paulus verwendet hier das griechische Wort „koinonia“. „Koinonia“ bedeutet Gemeinschaft, aber mehr noch: Partner sein. Das heißt, jeder Mensch, Sie und ich, wir sind dazu berufen, Partner und Partnerin Gottes zu sein. Die entscheidende Basis für diese Partnerschaft ist längst gelegt: Gott ist immer treu. Das bedeutet, Gott bleibt immer an unserer Seite. Er hat uns schon alles von sich geschenkt und er lädt uns ein, an seiner Seite - mit ihm als zuverlässigem Partner - unser Leben zu gestalten.

Gott ist treu – das ist eine Aussage zum Festhalten. So wie ein Christ, eine Christin, auch glaubt und erfahren hat: Gott ist stark – wo ich schwach bin. Gott ist ewig – wo mein Leben vergänglich ist. Gott ist mein Halt – wo ich zu fallen drohe. Und Gott ist treu, sogar wenn ich untreu bin.

Gott hat in Jesus Christus die Beziehung zu mir angefangen und auf ihn und sein Wort kann ich mich verlassen für immer und ewig. An Gottes Treue kann ich mich heute festhalten und vielleicht sogar aus ganzem Herzen beten oder singen: „Bleibend ist deine Treu, bleibend ist deine Treu. Morgen für Morgen dein Sorgen ich seh. All meinen Mangel hast du mir gestillet, bleibend ist deine Treu, wo ich auch geh!“ (Wolfgang Zorn/William M. Runyan).

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