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Gott erkennen – aber wie?

Rositta Krämer über Psalm 100,3

Was haben die Seele und Gott gemeinsam? - Beide sind unsichtbar, Gott in den Weiten des Weltalls und die Seele im menschlichen Körper. Wie kann ich da erkennen, dass es Gott gibt? Und woher weiß ich, dass ich eine Seele habe?

Ich weiß, dass ich eine Seele habe, weil sie sich körperlich bemerkbar macht. So weine ich, wenn ich traurig bin oder lache, wenn ich mich freue. Meine Empfindungen, meine Seelenzustände machen sich körperlich bemerkbar. Und wenn mein Körper schmerzt, wirkt das auf meinen Seelenzustand zurück. Wir sind Körper-Seelen. Das Innere wirkt auf das Äußere und umgekehrt.

Für uns heute kaum nachzuvollziehen, glaubten die Menschen der Bibel eine lebendige Seele zu sein mit Haut und Haar. Sie hatten nicht eine Seele im Körper. Sie waren lebendige Seelen. Wir dagegen haben sogar drei Teile, den Körper, den Geist und die Seele mit dem Problem, diese Dreiteilung zu überwinden. Stichwort: Ganzheitlichkeit. Aber nun zu Gott.

Dazu aus Psalm 100, Vers 3 : „Erkennt, dass der Herr unser Gott ist.“ Woran sollten die Menschen damals vor 3000 Jahren, als der Psalm entstand, ihren Gott erkennen? Ich lese ihn im Ganzen:

„Jubelt dem Herrn zu, ihr Völker der Erde! Dient ihm mit Freude, kommt zu ihm mit fröhlichen Liedern! Erkennt, dass der Herr unser Gott ist! Er hat uns zu seinem Volk gemacht, ihm gehören wir! Er sorgt für uns wie ein Hirte für seine Herde. Geht durch die Tempeltore ein mit Dank. Betretet den festlichen Vorhof mit lautem Lob! Preist ihn! Rühmt ihn! Denn der Herr ist gut zu uns, seine Gnade hört niemals auf, für alle Zeit hält er uns die Treue.“

Wer soll erkennen, dass der Herr Gott ist? Die Völker der Erde.

Woran sollen sie erkennen, dass der Herr Gott ist? An Israel, das der Herr zu seinem Volk gemacht und dem er ewige Treue geschworen hat. Daran sollen die Völker erkennen, dass der Herr Gott ist. Mit Herr ist Jahwe gemeint, der Gott von Abraham, Isaak und Jakob. Freuen sollen sich die Völker, Gott dienen und fröhliche Lieder singen. Denn er ist da, wirkt in und an Israel, was jeder sehen kann. Es ist nicht mehr nötig, die eigenen Götzenbilder anzubeten. Denn Gott ist da, er war immer da und wird immer da sein. Er, Jahwe, „Der-ich-bin“, ist Gott für alle, erkennbar an seiner Geschichte mit Israel.

Woran können wir erkennen, dass es Gott gibt? - Nicht anders als die Völker der Erde von einst – vom Hörensagen durch die Menschen, die sich von Gott behütet wissen und denen er gnädig war. Die Botschaft darüber, dass Gott sich um seine Welt kümmert, wird von Mensch zu Mensch weitergegeben. Bis heute. Immer wenn Menschen ihre Welt- und Gotteserfahrung zusammenführen, geschieht dasselbe wie mit der Seele und dem Körper: Gott findet seinen Ausdruck, seine Mitteilung, wenn man so will, seine Körperlichkeit, durch Christen.

Was haben die Seele und Gott gemeinsam? - Beide sind unsichtbar. Wie weiß ich, dass es die Seele gibt? - Durch ihre Wirkung auf meinen Körper. Und wie erkenne ich, dass es Gott gibt? - An seiner Wirkung auf Menschen. Glaube beginnt, wenn ich zulasse, dass Gott zu meiner Geschichte wird, indem ich den Erfahrungen gläubiger Menschen traue, die bezeugen: „Denn der Herr ist gut zu uns, seine Gnade hört niemals auf, für alle Zeit hält er uns die Treue.“

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Kommentare (4)

Gertrud O. /

Sehr gut erklärt. Danke.
Der Text eignet sich zum Weitergeben bzw. für Gespräche.

Barbara R. /

Herzlichen Dank für die aufbauenden Worte und eine wirklich gute Zeit Ihnen und uns allen

Leoli /

Wenn ich eine schwierige Aufgabe erledigen muss und zusammenwirkt, was zu beeinflussen nicht in meiner Macht steht, erkenne ich den Einfluss der freundlichen höheren Macht - und sage gerne Danke.

Stefan K. /

Einen schönen guten Morgen, liebe Pastorin Rositta Krämer. Eine für mich bestens gelungene Morgenandacht, so ansprechend und sympatisch vermittelt und so wahr und aufbauend .
Ganz herzlichen Dank. Auf eine gute neue Woche.