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/ Wort zum Tag

Gedanken zur Tageslosung

Der Gott des Friedens wirke in uns, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, dem die Ehre gebührt.

Hebräer 13,21

Wie beenden wir eigentlich unsere Briefe, - vorausgesetzt dass wir noch welche schreiben im digitalen Zeitalter? Ich kann aber auch fragen: Wie beenden wir eigentlich unsere Mails oder auch unsere Telefonate?

Meistens schicken wir zum Schluss ja noch einen Gruß auf den Weg oder sagen „Tschüs“. Damit soll jeder merken, dass wir wirklich am Ende sind. Ob der Gruß dann so herzlich gemeint ist wie er da geschrieben steht, bleibt offen. Und das „Tschüs“? Da steckt schon eine Menge mehr drin, nicht mehr nur ein Gruß: Tschüss kommt aus dem Lateinischen und meint „zu Gott“, sozusagen „Gott befohlen!“ Mit diesem einen Wörtchen befehlen wir unsere Brief- oder Gesprächspartner Gott an.

 (Wort zum Tag ist die Auslegung!) Der Bibelvers, um den es heute geht, ist auch ein Abschiedsgruß, der Schluss des großen Hebräerbriefes im Neuen Testament. Aber es ist nicht einfach nur ein „Herzliche Grüße“ oder „Tschüs“. Am Schluss der dreizehn langen Kapitel wird der Gemeinde in einem Segenswort deutlich gemacht, was sie an ihrem Gott haben und was unvergleichlich wichtig ist.

Das machen wir ja in unseren Gottesdiensten auch nicht ganz anders. Die enden auch nicht einfach mit einem „Auf Wiedersehen“ oder „Schönen Sonntag“. Am Ende eines Gottesdienstes steht der Segen, meist der „aaronitische Segen“, dreigeteilt, der zum Ausdruck bringt, dass der dreieinige Gott uns mit seinem Segen und Schutz in den Alltag begleiten wird. Also:
»Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.«

Was steht da nun am Schluss des Hebräerbriefes? Ein Segenswort, auf jeden Fall. Und ein inhaltsreiches dazu. Zuerst steht da, dass Gott ein Gott des Friedens ist. Das ist gut zu wissen, dass Gott gegen Gewalt, Hass und Bitterkeit steht. Viele Gegenden unserer Welt bluten voller Gewalt, Krieg und Machtmissbrauch. Möge Gott sein Friedensreich aufrichten. Möge er die kriegführenden Mächte, aber auch Gewalt anwendende Einzelne zur Besinnung bringen.

Ich gehöre noch zur Kriegsgeneration. Was haben wir Kinder uns damals um 1945 herum nach Geborgenheit und Frieden gesehnt, und wie glücklich waren wir, als wir 1950 in eine Gegend in Deutschland kamen, in der vom Krieg und seinen Folgen fast nichts zu merken war. Ich habe aber auch sonst im menschlichen Miteinander, auch in der Kirche, viel Streit, Machtgehabe und Bitterkeit miterlebt. Wie froh war ich immer wieder, wenn die zerstrittenen Personen sich die Hand gaben. Ja, es ist ein Segen, wenn der Friede einkehrt. Darum: Gott ist ein Gott des Friedens.

Aber zum Zweiten: Gott bewirkt diesen Frieden durch Jesus, seinen geliebten Sohn. Den hat er ans Kreuz gehen lassen und ihn von den Toten auferweckt, damit sich wirklich Friede ausbreiten kann. Denn nur da, wo Vergebung ist, da entsteht auch wirklich Friede. Und nur am Kreuz geschieht Vergebung. Am Kreuz hat Jesus unsere Schuld getragen. Das Kreuz ist seitdem die Grundlage für den Frieden in der Welt. Wer sich unter das Kreuz stellt, der steht unter dem Frieden Gottes.

Seitdem, und das ist das Dritte, hängt unser aller Zukunft an Jesus, der von den Toten auferstanden ist. An ihn können wir uns halten, er wird uns zu seinem Ziel führen. Und seinem Vorbild sollen wir nachfolgen. Der Friede, den er geschaffen hat, soll durch uns weiterwachsen zum Wohle der Menschen um uns herum. Alles, was wir tun, soll seiner Ehre dienen.

Das ist ganz schön viel für ein Abschiedswort am Schluss. Grund genug, dieses große Segenswort aus dem Hebräerbrief auswendig zu lernen. Es steckt so viel drin. Und sicher achten wir dann noch mehr als bisher auf das, was wir einander am Schluss sagen. Vielleicht „Schalom“, Friede? Oder einfach „Behüt dich Gott!“ Dann wissen alle, was wir meinen.

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