Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Geben ist seliger als nehmen

Johannes Hruby über 1. Timotheus 6,10.11.

Geldgier ist eine Wurzel alles Übels. Aber du, Mensch Gottes, fliehe das! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Frömmigkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut!

1. Timotheus 6,10.11

Mit einem Jackett, das ganz mit Geldscheinen beklebt ist, läuft ein Mann durch die Stadt. Auf dem Schild in seiner Hand steht: „Nimm, was du brauchst!“ Ein Obdachloser zögert und nimmt vorsichtig zwei Geldscheine. Dagegen pflückt eine gut gekleidete Frau mit teurer Tasche am Arm eine Banknote nach der anderen vom Jackett. „Brauchen Sie das Geld wirklich?“, wird sie gefragt. Schnippisch entgegnet sie: „Klar. Ich will noch ins Nagelstudio!“

„Es dreht sich fast alles ums Geld“, hören wir viele sagen. Na klar, wer kein Geld verdient, kann seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten, nicht in den Urlaub fahren oder irgendeine Anschaffung tätigen. Doch vermehrt sich das Geld auf dem Konto, entwickelt sich bei vielen ein Suchtverhalten. „Ich will mehr haben, immer mehr!“ Manche sammeln Geld wie andere Briefmarken. Das Geld ist so anziehend, dass sie nie genug davon haben können. Geldgier nennt sich diese Haltung. Einige Beispiele gefällig?

Fußballer wechseln den Verein und gehen ins Ausland, nur um eine paar Millionen mehr zu verdienen. Sie werden aber vermutlich nicht so lange leben, um alles Geld aufbrauchen zu können.

Altgediente Politiker sind sich nicht zu schade, einen fragwürdigen Posten anzunehmen, nur um noch mehr zu verdienen, obwohl sie längst ausgesorgt haben.

Wer eine größere Summe erbt, dem fällt es plötzlich ungemein schwer, abzugeben und zu teilen.

Um Steuern zu sparen, melden viele betuchte Bürger ihre Haushaltshilfe nicht an.

Wohlhabende Grundbesitzer bekommen es nicht übers Herz, freie Bauplätze an junge Familien zu verkaufen.

Es ist schon eigenartig: Kostet eine Konzertkarte 15 €, wird diese anstandslos bezahlt. Findet ein gleichwertiges Konzert bei freiem Eintritt statt, kann sich mancher Musikfreund nicht von seinen 15 € trennen. Er wirft dagegen eine kleine Münze in den Klingelbeutel.

Die Gier nach Geld hat uns fest im Griff. „Geldgier ist die Wurzel alles Übels (aller möglicher Übel)“, heißt es in der Bibel. Die Geldgier hat negative Folgen. Erbstreitigkeiten entzweien Familien. Unfriede macht sich breit. Geizige verlieren Freunde. Wer will schon mit einem Geizigen ausgehen? Wo Menschen sich bestechen lassen, werden Gesetze gebrochen und das Recht mit Füßen getreten.

Was macht die Menschen letztlich glücklich und zufrieden? Das Streben nach immer mehr Geld und Besitz? Jesus hat dafür ein anderes Rezept, und das ist sogar wissenschaftlich belegt: „Geben ist seliger als nehmen“ (Apg. 20, 35). Wer sich großzügig und großherzig anderen Menschen gegenüber verhält, wird glücklich dabei. Das haben Forscher der Universität Zürich festgestellt. Schon das Versprechen, jemand etwas zu geben, löst eine Veränderung im Gehirn aus, die die Menschen glücklich macht.

Für diese Erfahrung benötigen wir jedoch keine Forscher aus der Schweiz. Das kann jeder von Ihnen selbst erleben. Lassen Sie sich genügen an dem, was Sie haben, und machen Sie anderen eine Freude, mit dem, was Sie abgeben. Das erst macht Ihr Leben reich.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.