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Gaben entdecken

Ruth Bai-Pfeifer über 1. Timotheus 4,14.

Manchmal staunen wir über Menschen, die unglaublich begabt sind. Was sie anpacken, gelingt ihnen. Manche Menschen haben eine schöne Stimme, können noch dazu fantastisch malen, wunderschön auf ihrem Instrument spielen, gut schreiben, verschiedene Sprachen sprechen, und erst noch gut reden! Und weil sie so viele Dinge gut können, sind sie gefragt, werden bewundert, stehen oft im Rampenlicht und haben viele Freunde.

Daneben stehen Sie und ich - und es stellt sich doch ganz schnell die Frage: „Welche Gaben habe ich denn?“ Wie können wir herausfinden, wo unsere Begabungen liegen?

Ich habe einmal mitgeholfen, einen Kurs für Frauen zu leiten. Irgendwann gaben wir den Teilnehmerinnen den Auftrag, eine Liste von den Dingen aufzuschreiben, die sie gut können. Es folgte betretenes Schweigen. Jede schaute verstohlen in die Runde, ob die Anderen etwas aufs Papier brachten. Nach einer Weile platzte eine der Frauen heraus und sagte: „Was ich nicht kann, das weiß ich und da könnte ich eine lange Liste auf mein Blatt bringen! Aber was ich kann? Das weiß ich doch nicht!“

Diese Aussage hat mich berührt und sie ist mir im Laufe meines Lebens immer wieder begegnet. Besonders bei Jugendlichen, bei Frauen und bei behinderten und kranken Menschen. Wer bin ich denn und was kann ich denn schon?

Paulus schreibt seinem jungen Mitarbeiter im 1. Timotheusbrief 4, 14: „Lass nicht außer Acht die Gabe in dir, die dir gegeben ist.“

Timotheus sollte die Gemeinde lehren, ihnen das Evangelium verkünden und sie vor Irrlehrern bewahren. Timotheus war noch sehr jung und musste schon so ein wichtiges Amt übernehmen. Paulus ermutigte ihn besonders. Er sagte ihm und den Lesern des Briefes, dass niemand auf den jungen Timotheus herabsehen darf. Aber er soll auch ein Vorbild sein in allem was er tat, im Glauben, in der Liebe und in der Disziplin. Begabung und damit verbundene Verantwortung verpflichten auch.

Um Timotheus und der Gemeinde klarzumachen, dass Gott ihn zu diesem Dienst berufen hat, haben ihm die Leiter der Gemeinde vor allen Anwesenden die Hände aufgelegt. Sie haben Gott um Weisheit gebeten für den anspruchsvollen Dienst. Damit haben sich ältere, weise Menschen sowie die Gemeinde hinter Timotheus gestellt.

Das ist ein wichtiger Hinweis für uns. Auch wir brauchen andere Menschen, die uns zutrauen, dass wir begabt sind. Menschen, die uns eine Plattform geben, unsere Gaben einsetzen zu können. Gegenseitige Ermutigung ist enorm wichtig.

Sehr oft hat uns Gott ganz natürliche Gaben mitgegeben, Dinge, die wir von Natur aus gerne machen. Ich glaube aber auch, dass Gott uns in bestimmten Situationen zusätzlich Gaben schenken kann, die wir im Dienst für Gott und in der christlichen Kirche einsetzen dürfen. Wie nötig haben wir doch alle die Gabe des Mitgefühls, des Gebets, der Anteilnahme, der Fürsorge, der Gastfreundschaft, des Tröstens oder des Dienens. Es geht doch darum, dass wir die uns zugeteilten Begabungen fröhlich einsetzen.

Schreiben Sie doch mal auf, was Ihre Begabungen sind!

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