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Es ist wieder alles gut!

Thomas Eger über Psalm 51,13.

Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.

Psalm 51,13

Ich erinnere mich gut an meinen ersten Strafzettel. Damals hatte ich noch kein eigenes Auto. Ich habe beim Fahren ausgeholfen. Wir waren mit mehreren Autos unterwegs. Auf der Autobahn war ich an einer Stelle schneller gefahren als erlaubt. Und schon hat es geblitzt. Das hatte der Wagenbesitzer nicht mitbekommen. Aber ich!

Mich hat das ganz schön umgetrieben. Jetzt bist du straffällig geworden. Darum kreisten meine Gedanken immer wieder. Einige Zeit später kam der Autobesitzer ganz aufgeregt zu mir: „Ich habe einen Strafzettel bekommen! Aber da bist doch du gefahren! Schau mal, was das kostet. Und in Flensburg wird auch noch ein Punkt eingetragen!“ Gemeint war damit das Strafregister für Autosünder. Selbstverständlich habe ich den Strafzettel auf mich überschreiben lassen, die Strafe bezahlt und den Verkehrssünderpunkt für mich kassiert.

Nun ist das, wovon der König David in seinem Psalm schreibt, wesentlich schlimmer. Da geht es nicht um ein Verkehrsdelikt mit Strafzettel und Punkteintrag in Flensburg. Da geht es um Ehebruch und Meuchelmord. Da befindet sich David in einer seiner dunkelsten Phasen seines Lebens. Er hat sich in schwere Sünde hineinmanövriert. Selber kommt er da nicht heraus. Diese Schuld ist nicht wieder gutzumachen.

Sein Seelsorger, der Prophet Nathan, spricht im Auftrag Gottes mit David. Er sagt ihm, was Sache ist. David hat den Tod verdient. Das ist das gerechte Urteil Gottes dazu. Doch David will nicht sterben müssen. Er will auch nicht ohne Gott sein müssen. Er ist sehr einsichtig im Blick auf das, was er getan hat. Es tut ihm von Herzen leid. Und so fleht er Gott an (Ps 51,13): „Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!“

Das steht in Psalm 51. Dieser Psalm ist ein langes Gebet. Am Anfang bittet David um Gottes Gnade, ihm seine schwere Schuld zu vergeben. Doch das allein ist zu wenig. Das spürt David. Was er da getan hat, ist ja nicht nur ein schweres Fehlverhalten gegenüber Menschen. Mit diesem Tun hat er auch seine Beziehung zu Gott tief verletzt. Auch wenn Gott ihm seine Sünde vergibt, dann ist damit nicht automatisch alles wieder gut.

Gott hatte David als König über das Volk Israel berufen. Um diese Aufgabe gut zu meistern, bekam er dafür den heiligen Geist. Jetzt hängt Davids Zukunft davon ab, wie sich Gott zu ihm stellen wird. Was es heißt ohne Gott leben zu müssen, hat er bei seinem Amtsvorgänger Saul gesehen. Der wurde von Gott verworfen, und ihm wurde Gottes Geist entzogen. Wie dieser von Gott verlassene Mensch dahinvegetierte, erlebte David am eigenen Leib. Die Tobsuchtsanfälle Sauls müssen grauenhaft gewesen sein. Sie wurden für David sogar lebensgefährlich. Dann gab es aber auch immer wieder lichte Momente. Da tat dem König Saul leid, was er Böses angerichtet hatte. Aber das hielt nicht lange an. Bei nächster Gelegenheit kippte die Reue wieder um in Hass und Wut.

So will David nie werden. Darum seine flehentliche Bitte zu Gott: „Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!“ David möchte wieder ganz unter Gottes Führung leben. Deswegen bittet er um einen Neuanfang. Gott soll wieder sein Leben bestimmen.

Und Gott hat diese Bitte erhört. Es entstand wieder eine neue, herzliche Beziehung zwischen ihm und David. So ist Gott. Ihm liegt sehr viel daran, dass wir mit ihm verbunden sind und das auch unser Leben lang bleiben.

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Kommentare (1)

Ruth H. /

Sehr geehrter Herr Eger. Ich habe heute wieder gerne die Tagsbibellese gelesen. Ich habe da ein paar Gedanken auf die Ich sie bitte mir doch zu antworten.
Auch wenn Gott David seine große Schuld mehr