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/ Wort zum Tag

Epheser 4,24

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.

Epheser 4,24

Martin ist ein freundlicher junger Mann. Er steht kurz vor seinem Abi, lernt leicht und hat gute Zensuren. Ansonsten sieht’s eher chaotisch aus in seinem Leben. „Er ist eben ein bisschen durchgeknallt“, sagen unsere Kinder augenzwinkernd. Im Jugendkreis findet er Freunde, die ihm zuhören. Doch dann gibt’s einen richtigen Einbruch in Martins Leben. Er wird in die Psychiatrie eines christlichen Krankenhauses eingewiesen. Lange Zeit hören wir nur wenig von ihm. Doch eines Tages steht er auf unserer Terrasse. Strahlend! Irgendetwas ist anders. „Wie geht’s dir?“ frage ich. „Richtig gut!“, antwortet er. „Im Krankenhaus war’s schwer, die vielen Gespräche und Therapien. Aber es hat geholfen.“ „Stell dir vor“, berichtet er weiter, „die Schwestern haben mir von Jesus erzählt, der mich liebt, ganz gleich, wie chaotisch ich bin. Und jetzt kriege ich mein Leben besser auf die Reihe. Echt krass!“

Diese Begebenheit fällt mir ein, als ich den Bibelvers aus dem Brief an die Epheser lese. Dort steht: „Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist, in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.“ Das klingt wie bei Martin. Sein Leben wurde erneuert. Er hat Jesus gefunden und wird auch körperlich gesund. Das ist für ihn der erste Schritt auf seinem neuen Weg, auf einem Weg als Christ. Aber, ist er damit automatisch ein besserer Mensch?

Mir fällt dazu der Satz ein: „Christen sind nicht besser, aber sie sind besser dran.“ Stimmt, Christen sind wirklich nicht bessere Leute. Aber sind sie besser dran? Manchmal bezweifle ich diese Wahrheit. Ist es wirklich besser, sich an neuen Maßstäben orientieren zu müssen? Normen, die mir bisher vielleicht völlig egal gewesen sind? Jetzt, wo ich Christ bin, muss ich sie akzeptieren und damit leben. Dann passiert es schon mal, dass ich mich frage: warum gerade so - und nicht wie immer? Das ist ganz schön schwer. Und das gibt neue Probleme. Ich muss dazulernen, habe nicht mehr eigene Maßstäbe. Vielleicht sehne ich mich dann nach dem zurück, was mir vertraut ist. Selbst wenn es mir schadet und mein Leben durcheinander bringt.
Allerdings, neue Maßstäbe tun auch gut. Martin beispielsweise freut sich, dass er sein Leben jetzt besser auf die Reihe kriegt. Das ist doch was! Denn Menschen spüren in der Regel, was gut und böse ist. Das hat Gott in ihr Herz gelegt. Deshalb suchen viele ja einen Ausweg aus ihrem bisherigen Durcheinander.

Nicht immer sieht eine Lebensgeschichte so dramatisch wie bei Martin aus. Oft macht sich Gott ganz anders bemerkbar. Beispielsweise, wenn ich Menschen begegne, die mir etwas anderes vorleben. Oder wenn ich besondere Wege geführt werde. Wo Menschen Gott begegnen, merken sie bald, dass sich etwas verändert in ihrem Leben. Manches wird leichter, anderes wiegt schwerer. Die bisherigen Maßstäbe verändern sich eben. Hier setzt der Lehrer Paulus an. Er erinnert die Epheser daran, dass ihr Leben durch den Glauben an Jesus eine neue Qualität gewonnen hat. Sie brauchen den alten Gewohnheiten nicht mehr zu folgen, immer mehr haben zu wollen und sich an falschen Stellen zu vergnügen. Jesus schenkt, dass sie glücklich sind, trotz der Umstände, in denen sie leben. Allerdings müssen sie selber dafür sorgen, dass sie die neuen Maßstäbe behalten und nicht in alte Gewohnheiten zurückfallen. Darum fordert Paulus die Menschen in Ephesus auf, ihr Herz und ihre Einstellung von Jesus erneuern zu lassen, jeden Tag und immer wieder.
Zurück zu Martin, dem jungen Mann auf unserer Terrasse. Er entscheidet sich, dran zu bleiben an den neuen Maßstäben. Er nimmt sein Leben in die Hand und beginnt ein Studium. Dann lässt er sich taufen.
Inzwischen behandelt er Patienten – in dem Krankenhaus, in dem er selbst Hilfe erfahren hat.
 

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Kommentare (3)

Ruth /

Danke ...mit Jesus leben ist genial...mit meinem Gott kann ich über Mauern springen....

Raymond Schneider-Wihler /

Herzlichen Dank für die Geschichte von Martin. Gerade heute bewegt mich diese Geschichte besonders, weil sie ein Echo für meinen jetztigen Kampf darstellt.

Fabio Trotta /

Eine schöne ermunternde Geschichte. Vielen Dank!