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Einladung zum Gottvertrauen

Ulrike Treusch über Sprüche 16,3.

Befiehl dem HERRN deine Werke, so wird dein Vorhaben gelingen.

Sprüche 16,3

In diesen Tagen fallen die Blätter von den Bäumen und in den Alpen fällt bereits der erste Schnee. Schon finden sich in der Zeitung die Werbeanzeigen für den Winterurlaub. Dabei sticht mir wiederholt das Wort „Schneegarantie“ ins Auge. Da werben Wintersportorte mit dem Versprechen: Wenn Sie bei uns buchen, geben wir Ihnen Schneegarantie. Beim Stichwort „Schneegarantie“ sehe ich dann schon einen glücklichen Urlaub mit der ganzen Familie in einer winterweißen Landschaft vor mir. Doch halt: Wenn ich genauer hinsehe, dann wird mir nicht der glückliche Familienurlaub garantiert. Mir wird auch nicht garantiert, dass immer genug Schnee liegt. Genau genommen, wird mir nur garantiert, dass ich, wenn nicht genügend Schnee liegen sollte, vom gebuchten Hotelzimmer kostenfrei zurücktreten kann. Ich muss also genau hinsehen, was so eine Garantie beinhaltet.

Und was hat nun die Schneegarantie mit unserem Bibelwort  zu tun? Auch unser Bibelwort klingt zunächst wie eine Garantie, die Garantie für ein glückliches Leben als Christ, und auch bei unserem Bibelwort müssen wir genau hinsehen, um es richtig zu verstehen. Hören wir Sprüche 16, Vers 3: „Befiehl dem HERRN deine Werke, so wird dein Vorhaben gelingen.“ „Befiehl dem HERRN deine Werke, so wird dein Vorhaben gelingen.“ Zunächst klingt der Satz so, als ob Gott hier eine Garantie gibt: Wenn ich Gott meine Vorhaben anvertraue, dann wird alles gelingen. Alles, was ich dann anpacke, wird gut. So als ob mir mit Gott an meiner Seite ein glückliches Leben garantiert ist. Genau das ist nicht die Aussage des Bibelworts.

Im Buch der Sprüche sind Ratschläge und Lebensweisheiten zusammengestellt. Sie stammen von Menschen, die an den Gott Israels geglaubt und mit ihm Erfahrungen gemacht haben. Davon zeugen die überlieferten Sprüche. Das große, übergeordnete Ziel der vielen einzelnen Ratschläge ist es dabei, den Blick des Menschen auf Gott zu lenken, auf den Gott, der die Welt erschaffen hat und der das Weltgeschehen in seinen Händen hält. Jeder, der die Sprüche liest, soll sich ebenfalls diesem Gott und seiner Führung anvertrauen. Deshalb liegt der Schwerpunkt unseres Bibelworts in der ersten Satzhälfte: „Befiehl dem Herrn deine Werke“. Das heißt: Vertrau Gott alles an, was du tust und planst.

Und wie sieht es mit der zweiten Satzhälfte aus: „so wird dein Vorhaben gelingen“? Das ist kein Wenn-dann-Versprechen. Eben keine Garantie für ein glückliches Leben, wenn wir nur auf Gott vertrauen. Nein, die Perspektive ist eine andere: Das Gelingen für alles, was ich vorhabe, liegt allein in Gottes Hand, nicht in meinen eigenen Kräften. Das ist die Erfahrung, die einer der alten Väter in Israel gemacht hat und die er hier weitergibt. Ja, Gott kann Gelingen schenken für das, was wir vorhaben. Da schenkt Gott zum Beispiel einem Arzt die Vision für ein christliches Krankenhaus, dann das nötige Geld, das Material, die Mitarbeiter und nach einigen Jahren steht das Krankenhaus und durch die Begegnung mit den christlichen Mitarbeitern finden Menschen zum Glauben an Jesus Christus.

So schenkt Gott sichtbar das Gelingen für ein Vorhaben. Doch es kann eben auch sein, dass wir unser Werk Gott anvertrauen und dennoch scheitern, dass unsere Pläne nicht umsetzbar sind und der Erfolg ausbleibt. Dann erinnert uns das Bibelwort daran, dass das Gelingen für alle Pläne und Vorhaben immer in Gottes Hand liegt. Gott hält diese Welt, uns und unsere Pläne in seinen Händen, und er meint es gut mit uns. Deshalb können wir ihm unser Leben und den heutigen Tag vertrauensvoll überlassen und beten: „Ich befehle dir meine Werke an.“

 

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