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Die tröstende Nähe Gottes

Klaus Jürgen Diehl über Offenbarung 21,3.ö

Der Seher Johannes schreibt: Ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein.

Offenbarung 21,3

Es gibt etliche Zeitgenossen, die mit dem Namen „Gott“ die Vorstellung eines fern über dem Weltall thronenden Buddhas verbinden, den unser menschliches Schicksal total unberührt lässt. Er scheint einfach zu erhaben zu sein und über den Dingen zu stehen, um sich noch mit den alltäglichen Sorgen und Nöten von uns kleinen Menschenkindern abzugeben. Oder sie halten Gott für ein aus der Zeit gefallenes Wesen, das nicht mehr so ganz mitkriegt, was hier auf der Erde abgeht und der unfähig oder zu schwach ist, die Geschicke dieser Welt zu lenken und auf das Schicksal jedes einzelnen von uns einzuwirken.

Aber diese Vorstellungen und Bilder von Gott liegen total daneben und entsprechen nicht im Geringsten der Wirklichkeit Gottes, so wie er sich uns in der Bibel vorstellt. Da spüren wir auf jeder Seite das brennende Verlangen Gottes, mit uns Menschen in Verbindung zu treten und uns zu einem erfüllten Leben zu helfen. Wenn sich uns der Eindruck aufdrängt, Gott sei ein ferner, in unserm Leben abwesender Gott, dann ist die Ursache fast immer bei uns zu suchen: Wir Menschen sind vor Gott weggelaufen, haben ihm den Rücken zugekehrt und uns im Leben ohne ihn eingerichtet.

Schon die Bibel ist voll von Geschichten von Menschen, die vor Gott Reißaus genommen und auf eigene Faust ihr Schicksal zu meistern versucht haben – und zugleich von einem Gott, der hinter ihnen her gelaufen ist, um mit ihnen ins Reine zu kommen. Ob Adam und Eva im Garten Eden, ob das einfache Dienstmädchen Hagar im Clan von Abraham, ob der junge Rebell Mose in Ägypten, der Prophet Elia nach dem beeindruckenden Triumph über die Baalspropheten auf dem Berg Karmel oder der fahnenflüchtige Bußprediger Jona, der statt nach Ninive zu gehen, das Schiff in die entgegen gesetzte Richtung nimmt: Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie weglaufen, um dann die erstaunliche Erfahrung zu machen, dass Gott sie eben nicht einfach laufen lässt, sondern hinter ihnen herläuft. Unser Gott ist ein echter Mitläufer – nicht aus Bequemlichkeit oder Feigheit, sondern aus dem ehrlichen Verlangen heraus, uns zurechtzuhelfen, damit wir unser Leben nicht vor die Wand fahren.

Doch erst ganz am Ende, wenn Gott mit uns Menschen an sein Ziel kommt, wird die aufgrund unserer Schuld immer wieder geschehene Trennung oder Entfremdung von Gott endgültig überwunden sein. Als seine Kinder, die durch Jesus mit ihrem himmlischen Vater versöhnt sind, werden wir dann für immer in der Gemeinschaft mit Gott leben. Diese Gemeinschaft werden wir als ungemein beglückend erleben. Wir werden uns im Glanz der Herrlichkeit Gottes sonnen dürfen, ohne dass wir noch einmal aus Scham vor seiner Heiligkeit im Boden versinken müssten. Gott wird seine Zelte unter uns aufschlagen – nicht als Provisorium für einen Kurzurlaub, sondern als Hausherr, der es sich nicht nehmen lässt, stets ganz für uns da zu sein.

In dem Vers, der  folgt, wird diese tröstende Nähe Gottes auf geradezu zärtliche Weise beschrieben: So wie eine Mutter ihr weinendes Kind liebevoll in den Arm nimmt und ihm die Tränen trocknet, so wird Gott einmal unsere Tränen abwischen und uns mit den Worten trösten: „Du brauchst jetzt keine Angst mehr zu haben. Es ist für immer alles gut. Leid, Tränen, Krankheit, Schmerzen und der Tod: Das ist jetzt ein für alle Mal vorbei!“ Wer sehnte sich nicht nach einer solchen Geborgenheit und Nähe in den Armen Gottes? Ich tue es und wünsche Ihnen an diesem Tage die Gewissheit, einmal für immer bei Gott mit ihrem Leben gut aufgehoben zu sein.

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