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Der Optimist

Eberhard Adam über Psalm 119,165.

Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben; sie werden nicht straucheln.

Psalm 119,165

Der Beter des 119. Psalms scheint mir ein großer Optimist zu sein. Er betet: Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben; sie werden nicht straucheln. (Psalm 119,165)

Mit anderen Worten: Wer dein Gesetz liebt, der hat Glück und Frieden, kein Hindernis kann ihn zum Straucheln bringen.

Ist das wirklich so? Erlebe ich das so? Wenn ich jetzt zustimme und sage „ja, so ist es,“ dann bin ich einer, der das Gesetz Gottes liebt. Wenn ich aber meine Bedenken äußere, dann zeige ich mich als einer, der das Gesetz Gottes nicht so ganz liebt.

Ich kenne Hindernisse in meinem Leben, die ganz schön heftig sind. Nein, sie haben mich nicht zu Fall gebracht. Das lag allerdings nicht an mir, sondern an der Treue Gottes. Er hat mich gehalten. Jesus hat mich, wie das verlorene Schaf, auf seiner Schulter heimgetragen.

Großen Frieden, ja vielleicht sogar Glück und Frieden, habe ich aber nicht immer empfunden. Vielleicht bin ich nicht ein so großer Optimist.

Was brauche ich denn, um in großem Frieden leben zu können? Ich gehöre ja zu den bevorzugten Menschen, die bis jetzt nur Friedenszeiten erlebt haben. Auf jeden Fall äußerlich. Da gibt es ganz viel Grund, Danke zu sagen.

Aber es gibt ja nicht nur äußeren Frieden. Ein unruhiges „Herz“ kenne ich schon. Frieden im umfassenden Sinne meint ja alles zusammen. Vor allem sogar den Frieden von innen. Ich verstehe den Beter hier so, dass er diesen Frieden meint.

Wie aber ist der Zusammenhang zwischen großem Frieden und dem Gesetz Gottes herzustellen? Was will das Gesetz Gottes? Es will Orientierung geben. Es zeigt uns auf, wie wir in einer Welt wie der unseren gut leben können.

Was macht uns denn in dieser Zeit von Corona besonders zu schaffen? Ist es nicht die Ungewissheit? Keiner kann uns sagen, wie lange wir damit zu tun haben werden. Keiner weiß, ob es eine zweite Welle gibt. Das macht uns doch innerlich unruhig. Klare Orientierung hilft uns, zur Ruhe zu kommen.

Paul Gerhardt singt in seinem Lied von der güldenen Sonne: Alles vergehet, Gott aber stehet ohn alles Wanken; seine Gedanken, sein Wort und Wille hat ewigen Grund. Sein Heil und Gnaden, die nehmen nicht Schaden, heilen im Herzen die tödlichen Schmerzen, halten uns zeitlich und ewig gesund.

Paul Gerhardt lebte in einer ganz schwierigen Zeit. Er erlebte auch persönlich viel Leid und manche Rückschläge. Aber auch er scheint ein Optimist zu sein. Auch sein Leben ruht in Gott. Er weiß, auf meinen Gott, den Vater von Jesus Christus, kann ich mich ganz und gar verlassen.

Das will ich von den beiden lernen: ganz fest darauf zu vertrauen, dass Gott sein Wort wahrmacht. Jesus hat seinen Leuten, und damit auch mir versprochen, bei mir zu sein bis ans Ende der Tage.

Ja, ich will auch Optimist sein und es glauben: Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben; sie werden nicht straucheln.

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