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Bewährte Lebensweisheiten

Hartmut Völkner über Sprüche 3,7.

Dünke dich nicht, weise zu sein, sondern fürchte den HERRN und weiche vom Bösen.

Sprüche 3,7

Dieser Vers hätte das Format, in jeden modernen Achtsamkeits-Kalender zu gelangen: Dünke dich nicht, weise zu sein. Das ist eine Ermahnung an Menschen, die meinen, ihre momentane Erkenntnis wäre der Stein der Weisen, das ultimative Wissen zur Lösung aller Probleme. Eine Mahnung an die, die sich selbst überschätzen.

Damals wie heute ist das Weltwissen unüberschaubar groß. Keiner kann alles wissen. Von Gottfried Wilhelm Leibniz, dem Namenspatron des bekannten Butterkekses, wird gesagt, er sei der vielleicht letzte Universalgelehrte unserer Zeit gewesen. Er legte z.B. bereits im 17. Jahrhundert den Grundstein für die Informationstechnologie, die erst 300 Jahre nach ihm beginnen sollte. Man sagt über ihn: „Leibniz hält Antworten auf Fragen bereit, die wir im Moment noch gar nicht stellen.“

Keiner kann heute das Wissen überblicken und jeder, der wirklich weise sein möchte, braucht die Ergänzung durch andere Personen, Erkenntnisse und Wahrnehmungen. Wer heute weise ist, weist auch darauf hin, dass es noch viele unbekannte Dinge gibt, deren Entdeckung die Welt verändern könnten, wie die Entdeckung des elektrischen Stroms im 18. und 19. Jahrhundert und die des Flugzeugs im 19. und 20. Jahrhundert.

Wirklich weise ist der, der sich bescheiden über seine Erkenntnisse freut und andere Weltsichten ernst nimmt.

Dünke dich nicht, weise zu sein, sondern achte die Erkenntnisse anderer und habe Ehrfurcht vor dem Unerforschten und Unerforschbaren. So könnte der Artikel für einen Achtsamkeits–Kalender enden.

Die Bibel geht ein deutliches Stück weiter. Sie hat schon vor über 2000 Jahren bewährte Sprüche der Weisheit gesammelt und in den Büchern der Bibel verschriftlicht. Hunderte von wertvollen Lebensweisheiten, die zu jeder Zeit aktuell sind, überliefern uns die biblischen Schriften.

Eine davon: „Dünke dich nicht, weise zu sein, sondern fürchte den HERRN und weiche vom Bösen.“

Die Vernetzung, ohne die es damals und heute nicht geht, kommt in den Blick. Es ist nicht nur die Vernetzung mit der Wissenschaft und den Erkenntnissen der Naturwissenschaften und der Geisteswissenschaften. Es ist die Vernetzung mit Gott. Der angemessene Umgang mit dem Schöpfer, dem Erhalter, dem Ursprung und dem Ziel der Welt ist die Ehrfurcht. Vor seiner Größe kann man erschrecken. Er hat sich uns aber zugewandt und hat uns das Leben geschenkt. Ihm belehrend und besserwisserisch gegenüberzutreten ist einfach nur unangemessen und hat mit Weisheit nichts zu tun.

Wer sich an seine Stelle setzt oder ihn leugnet, überschreitet ebenfalls die ihm zugewiesenen Grenzen. Eigentlich ist es lächerlich, wenn ein begrenzter Mensch dem ewigen Gott gute Vorschläge macht; wenn einer sich als Mitte der Welt bezeichnet, der sich sein Leben nicht selber gegeben hat und sich auch den Himmel weder auf der Erde, noch nach dem Tod schaffen kann.

Als Letztes gibt dieser Vers noch eine Richtung an. Weiche vom Bösen. Dieser Satz ist sehr leicht verständlich. Vielleicht zu leicht. Alles Böse ist zerstörerisch, führt zu Angst, Hass, Streit, Gewalt und letztlich zum Tod. Der Weg mit Gott führt weg von der Überheblichkeit, hin zur dankbaren Gottesfurcht und weg vom Bösen, hin zum Leben.

Dieser Vers hat es verdient, in den Sprüchen der Bibel, Kapitel 3 Vers 7, einen festen Platz zu bekommen, denn die Sprüche sind der religiöse Achtsamkeits-Kalender der Bibel seit über 2000 Jahren. In Anlehnung an den Satz über Leibniz könnte man sagen: „Die Bibel hält Antworten auf Fragen bereit, die wir im Moment noch gar nicht stellen.“

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Kommentare (1)

Dr. Lothar B. /

Lieber Herr Völkner, lieber Hartmut,
niemals zuvor durfte ich ein solch schlüssiges,bündiges Achtsamkeitstraining genießen wie heute Morgen in Deinem Wort zum Tag. Schmunzelnd und mit Freude mehr