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Authentisches Leben

Heinz-Günther Brinken über 1. Petrus 4,78

Seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen habt untereinander beständige Liebe.

1. Petrus 4,7–8

„Es kommt nur darauf an, dass man zunächst einen stillen Winkel hat, in dem man mit Gott so verkehren kann, als ob es sonst nichts gäbe. Und das täglich“. Hinter diese Aussage von Edith Stein kann ich aus tiefster Überzeugung und Erfahrung nur drei Ausrufezeichen setzen. Ich nehme mir Zeit für Bibel und Gebet. Das ist für mich keine Pflichtübung, sondern Tag für Tag eine Kostbarkeit mitten im Leben.

Diesen guten Entschluss nehme ich wahr in den zwei Sätzen aus dem 1. Petrusbrief: „So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen habt untereinander beständige Liebe.“

Der erste Satz drückt aus, was mit christlicher Spiritualität gemeint ist: Der Heilige Geist ermöglicht und stärkt meinen Glauben. Er bewegt mich dazu, regelmäßig Zeit mit Gott zu verbringen. Denn zu jedem Tag gehören nicht nur unsere Pläne und Sorgen. Und die tägliche Arbeit lässt sowieso nicht auf sich warten. An erster Stelle steht die Zeit für Gottes befreiende Gnade und seine segnende Nähe.

Dass wir diese Zeit haben, dürfen wir nicht dem Zufall oder einem frommen Gefühl überlassen. Wir müssen die Realität unseres Tagesablaufs wahrnehmen und den „Termin mit Gott“ ganz einfach festlegen. Morgens um 4 Uhr oder nachts nach 22 Uhr könnte eine Überforderung für die geistige Aufnahmefähigkeit sein. Aber mit Besonnenheit ist die für uns persönlich passende Zeit gut zu finden.

Der zweite Satz ist genauso wie der erste eine Anweisung zum konkreten Tun. Solche Handlungsanweisungen finden wir in allen Briefen des Neuen Testamentes. Denn Jesus Christus nimmt uns ernst als Menschen mit Herz und Verstand. Wir sind in der Lage, Entscheidungen zu treffen und diese dann umzusetzen. Nach der konkreten Zeit zum Gebet, geht es nun um die nachhaltig praktizierte gegenseitige Liebe. Dieser Lebensstil der Liebe geschieht ebenfalls nicht nach Lust und Laune, sondern ist unsere Entscheidung:

 Wir haben uns gegenseitig im Blick. Was brauchen die anderen und was können sie von mir erwarten? Was habe ich, womit ich anderen Gutes tun kann? Das  kann geschehen durch finanzielle oder materielle Hilfen. Oder es ist ein Besuch, ein Gebet und ein freundliches Wort. Diese liebevolle Zuwendung gilt für alle Bereiche unseres Lebens: In der christlichen Gemeinde, in der Gesellschaft und in unseren Familien und Nachbarschaften.

Jetzt sage ich diesen Satz von Petrus nochmal als Tatsache ausgedrückt: „Wir sind besonnen und nüchtern zum Gebet. Dadurch haben wir untereinander beständige Liebe“. Der Zusammenhang ist somit ganz klar: Unsere gelebte Glaubensbeziehung zu Jesus Christus lässt sich nicht trennen von der konkreten hilfreichen Zuwendung zu anderen Menschen. Das, was Jesus Christus uns Tag für Tag an Liebe schenkt, geben wir einfach weiter.

Liebe bedeutet dann: Im Namen von Jesus Christus helfen wir anderen Menschen oder machen ihnen eine Freude. Ohne nach einer Gegenleistung zu fragen. Denn Gott hat uns zuerst geliebt. Wie könnten wir da nur an uns selber denken?

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