/ Wort zum Tag
Auf der Durchreise
Manfred Bletgen über 1. Johannes 2,2.
Jesus Christus ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
Eine Gruppe von vier jungen Männern hat sich auf einer Wanderung im französischen Jura im Nebel und Regen verlaufen. Gegen Abend treffen sie zu ihrem Glück auf ein kleines Kloster. Es sind Kartäuser Mönche. Ein strenger Schweigeorden. Sie fragen nach einer Übernachtung. Die Mönche nehmen sie für eine Nacht auf. Zwei Zellen werden ihnen zugewiesen. Ein schlichtes Abendessen. Sie sind sehr erstaunt über die karge spartanische Einrichtung der Zellen: eine Matratze auf dem Boden.
Am anderen Morgen fragen sie die Mönche: „Wo habt ihr eure Möbel?“ Schlagfertig fragen die Mönche zurück: „Ja – wo haben Sie denn Ihre?“ „Unsere?“ fragen daraufhin die Wanderer erstaunt und verblüfft, und antworteten: „Wir sind ja nur auf der Durchreise hier.“ „Eben!“ sagten daraufhin die Mönche: „Das sind wir auch. Wir sind durch und durch auf der Durchreise hier. Unser Leben hat ein Maß zwischen Anfang und Ende.“
Und einer der Wanderer sagte schlagfertig: „Das bin ich. Nur auf der Durchreise. Mein eigener Tod hat keine Macht über mich. Ich bin nicht zu zerstören. Mein Weg geht weiter.“
„Denn Gott versöhnte die Welt in Jesus Christus mit sich selber.“ Zwischen Gott und mir sind die Verhältnisse geklärt. 1. Johannes 2,2 „Jesus Christus ist die Versöhnung für unsere Sünden.“
Für alles was uns von Gott trennt, für all meine Selbstherrlichkeit, meine Ignoranz dem Schöpfer und seiner Schöpfung gegenüber. Es ist Frieden. Versöhnung ist geschehen. Ich muss nicht um sie kämpfen, nicht verhandeln, keine Bedingungen erfüllen oder gar Verträge unterschreiben.
Jesus Christus ist die Versöhnung, er sagt mir: „Hab keine Angst, vertraue mir.“ Gott und Mensch sind nicht getrennt, in Jesus sind sie eine Einheit. Ich bin nicht zum Erfolg in dieser Welt verurteilt. Ich muss es nicht zu was bringen. Der Erfolg macht nicht meine Menschenwürde aus, sondern: Gott versöhnte mich mit sich selbst.
„Für dich gegeben.“ Sagt er zu mir. In der Gegenwart Gottes wird nicht abgerechnet. Mein Leben hat eine andere Wertschätzung, eine andere Würde. In einer gestressten Hochgeschwindigkeitswelt kann ich ruhig bleiben. In mir ist Frieden – Schalom - mit mir selber, mit meinen Mitmenschen, mit Gott. Willkommen in Gottes Zukunft.
Wie immer es sein wird, am Ende werden wir leben, auch wenn wir sterben, so wahr Jesus Christus lebt.
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Kommentare (2)
D A N K E. Diese Andacht spricht mir aus der Seele. Vor allem der Schlussteil. Vor über zehn Jahren stand ich einmal vor dem Thron. Es war wunderschön. Alles war hell erleuchtet und das Licht ging … mehrvom Throne aus. Ich fühlte eine Freiheit, wie ich sie noch nie erlebte und musste für nichts, für absolut nichts, Rede und Antwort stehen, weil alles offen wie ein Buch war. Ich wusste, dass ER alles weiß und mir vergeben hat. Ich kann nicht in Worte fassen, wie ich mich fühlte. Es war Vergebung, Versöhnung und Annahme. ER nahm mich an, so wie ich bin. Neben dem Thron stand Jesus. ER kam auf mich zu und ich stammelte nur: "Ich bin nicht würdig". Jesus blieb vor mir stehen, ich sank auf die Knie und küsste IHM seine Füße. Dann war ich wieder hier. Wie es zu diesem Ereignis kam, ist eine längere Geschichte, von der ich nicht weiß, ob sie platzmäßig hier herein passt.
Wolfgang W.
Das ist eine geniale Auslegung. Ich habe beim lesen einen Wärmestoß, Wärme durchströmte meinen Körper, gehabt. Danke für diese wundervollen Worte.