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/ Wort zum Tag

Auf den Retter schauen

Bernhard Scharrer über Psalm 25,15

Meine Augen sehen stets auf den HERRN; denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen.

Psalm 25,15

Beim Lesen des heutigen Losungstextes kommt mir eine Szene aus einem Heimatfilm in Erinnerung: Bei einer Wanderung wird der junge Bergbauer von einem Gewitter überrascht. Er rutscht auf dem glitschigen Weg ab, fällt in einen kleinen Bach und klemmt sich den Fuß unter einem Baumstamm ein. Er versucht den Fuß frei zu bekommen. Der Gewitterregen lässt den kleinen Wasserlauf zu einem reißenden Wildbach anschwellen. Wenn der Mann sich nicht befreien kann, wird er in den steigenden Wassermassen umkommen. Zunächst ist er ganz auf seine Notlage konzentriert, sieht nur auf das steigende Wasser. Aber dann taucht ein anderer Bursche auf. Der gibt ihm Zeichen, dass er die Lage erkannt hat und helfen will. Von da an schaut der junge Bergbauer nur noch auf den Helfer und dessen Rettungsversuche, die schließlich erfolgreich sind.

Der Beter des 25. Psalms ist David, der spätere König des Volkes Israel. Er hatte es mit vielen Feinden zu tun und war oft in Gefahr. Die Feinde wollten verhindern, dass David sein Königsamt antreten kann. Aber David wusste sich von Gott zu diesem Amt berufen. Das Vertrauen auf die Zusagen Gottes ließ David immer wieder durchhalten. Natürlich hat er selbst auch alles getan um Feinden zu entkommen oder ihre Anschläge zu vereiteln. Aber oftmals reichten Davids Kraft und Fähigkeiten nicht aus, „den Fuß aus dem Netz zu ziehen“ - wie es in unserem Bibelvers bildhaft heißt. David rechnete mit dem Eingreifen Gottes. In ihm sah er seinen Helfer, seinen Retter. Deshalb schaute er stets auf den HERRN. Das heißt, David hielt Verbindung mit Gott durch das Gebet. Er besprach seine Lage mit Gott, seinem Retter. David war auch in ausweglos erscheinenden Situationen nicht auf die Gefahr fixiert. Sich nur mit dem eingeklemmten Fuß zu beschäftigen, hätte nichts genützt. Aber durch das „Schauen auf den HERRN“ erkannte David, wo und wie Gott Rettungsmöglichkeiten schaffte. Ob es um die Feinde von außen ging oder die quälenden Gefühle in seinem Inneren, David ist sich sicher: Gott kann ihn auch aus der schlimmsten Falle retten.

Auch Christen sind heute nicht ohne Feinde. Der Teufel versucht alles, um Christen zu Fall zu bringen. Aber von David können Christen lernen, wie mit Anfeindungen umzugehen ist. Nämlich nicht auf den Feind, sondern auf den Retter, zu schauen. Sich nicht von der Gefahr lähmen lassen, sondern mit Jesus im Gebet die Not besprechen. Christen sind in der Hand Gottes und die Feinde können sie nicht endgültig zerstören.

Vielleicht erleben Sie, liebe Hörerin, lieber Hörer, dass Menschen es böse mit Ihnen meinen. Und Sie haben den Eindruck, dass sie nach menschlichem Ermessen keine Chance haben. Machen Sie es wie David: Schauen sie auf den HERRN. Klagen Sie ihm Ihre Not. Bekennen Sie ihm, dass Sie schwach und hilflos sind. Und rechnen Sie mit seinem Eingreifen! In der Not auf die Umstände zu schauen, lähmt. Auf den Retter zu schauen, macht zuversichtlich und gibt Kraft zum Durchhalten. Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit David bezeugen können: „Meine Augen sehen stets auf den HERRN; denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen.“ 

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