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/ Wort zum Tag

Alt und doch neu

Jochen Eber über Matthäus 1,21.

Der Engel sprach zu Josef: Maria wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.

Matthäus 1,21

Als Paulus auf seiner zweiten Missionsreise nach Athen kam, sagten Einwohner der Stadt zu ihm: „Du bringst etwas Neues vor unsere Ohren! Nun wollen wir gerne wissen, was das ist.“ Gleich anschließend wird dem Leser mit einem Unterton von Kritik erklärt: „Alle Athener nämlich, auch die Fremden, die bei ihnen wohnten, hatten nichts anderes im Sinn, als etwas Neues zu sagen oder zu hören.“

Schon damals war das Neue interessanter als das Alte. Das wird deutlich kritisiert: So verkommen ist diese Großstadt! Die Bewohner halten das Neue für wichtiger als das Alte. Dabei ist die alte Wahrheit doch das was trägt. Was bewährt ist und verlässlich, was sich nicht jeden Tag ändert, so dass ich mich umstellen muss. Altes ist vielleicht nicht so aufregend wie eine brandaktuelle Nachricht. Aber es ist etwas, auf das ich vertrauen kann.

Das Bibelwort für heute erzählt etwas, was die meisten Christen schon tausendmal gehört haben. In Matthäus 1,21 steht, passend zur Vorweihnachtszeit: „Der Engel sprach zu Josef: ,Maria wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.‘“ Jesus wird sein Volk aus seinen Sünden retten. Können wir das heute ganz neu hören?

Da ist in der Tat etwas Neues an dieser altbekannten Botschaft. Das Kind heißt nicht in erster Linie „Sohn des Josef“. Es wird nicht nach seinem Vater genannt oder in die Linie des Großvaters gestellt. Josef darf nicht von seinem Recht Gebrauch machen, dem Kind einen Namen zu geben. Sondern der Engel des Herrn, der Engel Gottes, diktiert den Namen: „Jesus“, hebräisch Jeschua. Das heißt auf Deutsch: Hilfe, Hilfe Gottes. Warum heißt das Kind „Jesus“? Das wird sofort erklärt: „Denn“ er wird sein Volk retten von ihren Sünden. „Weil“ er sein Volk von ihren Sünden rettet. Der Name Jesus ist ein Programm. Er heißt „Hilfe“, weil er Gottes Hilfe ist. Eine echte Hilfe für das Volk ist es, dass das Volk von seinen Sünden errettet wird, von allem, was zwischen den Menschen und Gott steht.

Ich mache eine Pause und denke nach: Womit wird einem Volk wirklich geholfen? Die einen meinen: Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen oder Hartz IV. Die anderen sagen: So gerade nicht. Die einen rufen laut: Steuern senken! Die andern rufen noch lauter: Steuern für gut Verdienende und Mehrwertsteuern erhöhen! Die einen sind der Meinung: Der Sozialstaat hilft! Die Gegenseite bestreitet das: Nein, sondern er treibt uns in den Ruin. usw. – Ist dem Volk Israel geholfen, wenn es an seiner Grenze Mauern und Zäune errichtet oder nicht? Wird ihm geholfen, wenn es Siedlungen in der Westbank räumt oder nicht räumt?

„Gerechtigkeit erhöht ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderben“, steht in Sprüche 14. Hier liegt die Wurzel von allem Übel jenseits der tagespolitischen Entscheidungen. An diesem Punkt setzt Gottes Hilfe an. Jesus wird sein Volk von seinen Sünden retten. Nicht nur das Volk Israel, sondern das ganze Gottesvolk. Das ist viel mehr als Israel. Das sind auch wir! Dazu gehöre auch ich. Ich will das glauben. Das sind auch Sie, Sie dürfen das auch glauben. Ich kann den Vers auch so lesen: „Er wird mich und er wird Sie retten von unseren Sünden!“ Jesus ist mein Retter, indem er wegnimmt, was mich von Gott trennt. Er vergibt Sünden. Nicht knauserig ist er dabei, sondern reichlich. Er hilft mir bei allem, was mich an diesem Tag belastet.

 

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Kommentare (1)

Sabine /

Danke für diese guten und mir mutmachenden Zeilen, Herr Eber.