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Es klopft!

Detlef Garbers über Offenbarung 3,20.

Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.

Offenbarung 3,20

Kennen Sie das Bild des amerikanischen Künstlers Harry Anderson mit dem Bildtitel „The Prince of Peace“ - auf Deutsch: Der Friedefürst?

uf diesem Gemälde ist das Versammlungsgebäude der Vereinten Nationen in New York abgebildet. Vor dem Gebäude sind die Flaggen der Mitgliedsnationen der UN zu erkennen und einige amerikanische Autos aus der Zeit der 60er Jahre. Doch der Blick des Betrachters wird auf den überlebensgroß gemalten Jesus gelenkt. Seine Körpergröße ist identisch mit der des UN-Gebäudes. Jesus steht vor dem Gebäude. Er klopft bei den Vereinten Nationen an, wie wenn er vor einer Tür stehen würde.

An dieses Bild wurde ich erinnert, als ich aus dem Buch der Offenbarung Kapitel 3, Vers 20 las. Jesus sagt dort: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“

Jesus steht vor der Tür und klopft an. Doch in dem Bibelwort steht er eben nicht vor den Vereinten Nationen, sondern Jesus steht vor der Tür der Gemeinde in Laodizea, die eigentlich seinen Namen trägt. Die Gemeinde in Laodizea hat Jesus ausgesperrt. Jesus steht draußen außerhalb der Gemeinde.

Laodizea war eine reiche Stadt in Kleinasien, die Wirtschaft mit Kleiderstoffen und Medizin blühte. Wasser bekam sie von den heißen Quellen bei Hierapolis. Dieses heiße Wasser wurde über ein Kanalsystem in die Stadt geleitet und kam dort nur noch lauwarm an. Und so geschmacklos empfindet Jesus auch die Gemeinde. Sie ist nicht erkennbar in ihrer Umgebung. Sie hat sich angepasst, aber nicht an Jesus.

Jesus sagt: Ich werde dich ausspucken. Das ist ein hartes Gerichtsurteil.

Die Gemeinde in Laodizea war sich selbst genug und sie war reich. Das sind Gefahren - besonders für die Gemeinden und Kirchen der westlichen Welt, die nicht um ihres Glaubens willen verfolgt werden. Sie sind sich selbst genug und heben sich nicht mehr von ihrer Umgebung ab. Jesus bleibt dabei außen vor. Er hat nicht mehr das Sagen.

Welches Urteil würde Jesus über Ihre Gemeinde sprechen? Ist Jesus noch im Mittelpunkt der Gemeinde, wird er auf Abstand gehalten oder hat er gar keinen Platz mehr in der Gemeinde?

„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an,“ sagt Jesus. Jesus gibt die Gemeinde nicht auf, er wendet sich nicht von ihr ab, sondern klopft geduldig an. Er bittet um Einlass. Das tut er letztlich bei jedem Menschen. Wer die Tür öffnet, der wird überrascht werden. Denn Jesus tritt nicht als Gast herein, sondern als Gastgeber. Er bietet die Fülle des Lebens an: Anteil an dem Heil und Segen Gottes ausgedrückt in der Tischgemeinschaft.

Und deswegen ist dieses Wort von heute persönlich an jeden Menschen gerichtet. Auch an Sie. Jesus möchte in Ihr Leben eintreten. Haben Sie den Eindruck, dass Jesus noch außerhalb Ihres Lebens steht?

Dann geben Sie doch diesem Klopfen und der Stimme Jesu Antwort. Und machen Sie die Tür Ihres Lebenshauses auf. Konkret kann das in einem Gebet erfolgen. „Jesus, hier bin ich. Komm du in mein Leben hinein!“

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Kommentare (2)

bruderrichard /

Danke für diesen in jeder Hinsicht bereichernden Text mit zumindest für mich neuen Informationen, einer gelungenen Auslegung und herausfordernden Fragen, die einem helfen, den Fokus wieder neu auszurichten oder ganz entschieden beizubehalten. Und das ist ja unsere tägliche Aufgabe.

Rainer /

Mich beeindruckt immer wieder das zaghafte Anklopfen von Jesus. Ich finde auch hierin zeigt sich die Liebe Gottes. Gott kommt zu uns. Er klopft an und überlässt uns die Entscheidung aufzumachen. mehr