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Gesehen ist gesehen

Christoph Reeps über Johannes 1,14.

Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Johannes 1,14

Vor kurzem besuchte mich eine Frau, mit der ich bis dahin nur häufig telefonisch und per E-Mail zu tun hatte. Sie hat mir nur ein paar Akten vorbeigebracht. Hinterher meinte sie: „Schön, dass wir uns mal gesehen haben. So weiß man, wer am anderen Ende ist, wenn wir mal telefonieren.“ - Gesehen ist gesehen. Das ist etwas anderes, als wenn man nur gehört oder geschrieben hat, oder nur von jemandem gehört hat. Gesehen gibt eine andere Vorstellung. Und wenn wir wieder telefonieren, habe ich ein Gesicht im Kopf. Da wird die Telefonstimme persönlicher.

Manchmal liest man auch in einem Buch oder in der Zeitung von jemandem und macht sich seine Vorstellungen. Und wenn man denjenigen dann trifft und mit ihm spricht, dann wird das alles noch viel lebendiger und wirklicher.

Und selbst wenn ich nur von einem vertrauten Freund oder Bekannten höre, dass er diesen oder jenen Politiker, Schauspieler, Schriftsteller oder Sportler getroffen hat, dann rückt es mir die Person näher. Direkte Augenzeugenberichte sind noch etwas anderes als Zeitungsartikel.

So ging es auch den Jüngern Jesu. Sie waren mit Jesus unterwegs. Sie hörten seine Reden. Sie sahen die Zeichen, die er tat. Und oft waren sie unsicher, ob er wirklich Gottes Sohn ist. Ist er nur ein Mensch? Ist er ein besonderer Mensch? Ist er ein Gottessohn? Ist er Gott selbst? Letztlich hatten sie erst nach der Auferstehung Jesu volle Gewissheit: Er ist Mensch und Gott.

Aber nun stellte sich ihnen die Frage: Wie sagen wir das weiter? Wie können wir das anderen mitteilen, dass er wirklich Gottes Sohn ist?

Welche Beweise hatten sie, nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren war? – Sie setzten auf ihre eigene persönliche Glaubwürdigkeit als Augenzeugen. Und auf die Glaubwürdigkeit vieler anderer Augenzeugen. Johannes schreibt in der Einleitung zu seinem Evangelium: das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Gottes Zusagen blieben nicht klingende Worte, sondern nahmen menschliche Gestalt an. Der verheißene Messias blieb kein leeres Versprechen, sondern wurde eine konkrete Person. Jesus lebte mitten unter den Menschen. … Und dann kommt diese Augenzeugenaussage des Johannes: Wir sahen seine Herrlichkeit. Das haben wir nicht über zig Umwege aus fraglichen Quellen gehört, sondern das haben wir selber gesehen. Ob Johannes damit die Herrlichkeit Jesu auf dem Berg der Verklärung meint oder seine Herrlichkeit nach der Auferstehung, das weiß ich nicht. Aber Johannes war gewiss: Das war eine Herrlichkeit, die konnte nur vom himmlischen Vater sein. Das war eine Herrlichkeit, die strahlte voller Gnade und Wahrheit.

Auch heute gibt es manche Menschen, die Jesus direkt sehen und begegnen. Ich gehöre nicht zu denen. Aber mir sind die Augenzeugenberichte genügend vertrauenswürdig, um Jesus mein Leben anzuvertrauen.

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Kommentare (1)

Oliver Pews /

Sie sind gesegnet, Pastor Reeps, denn Sie glauben ohne zu sehen. Auch ich habe Jesus gesehen, vor etwas mehr als 20 Jahren. Er ist noch viel herrlicher als die Schrift es beschreiben kann. Ich wünsche Ihnen sehr, das Sie ihm einmal persönlich begegnen.