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/ Wort zum Tag

Gott sorgt für uns

Rainer Kunick über Matthäus 6,26.

Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?

Matthäus 6,26

So ganz sorglos in den Tag hineinleben, das können wohl die wenigsten von uns. „Guten Morgen, liebe Sorgen, seid ihr auch schon wieder da“, das gehört wohl eher zu unserer Lebenswirklichkeit. Sorgen lassen sich nicht einfach abschütteln wie Regentropfen von einem imprägnierten Mantel. Aber nun sagt Jesus:

Sehet die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie? (Matthäus 6,26).

Wir sind Gott nicht gleichgültig, wir sind kostbar. Er versorgt uns mit dem, was wir brauchen. Er begnügt sich nicht mit Lebensrezepten und gutem Zureden an uns, sondern er ist mit dabei, wo wir Mangel haben, nicht mehr weiter wissen, uns mit unseren großen und kleinen Sorgen herumschlagen müssen. Die Botschaft von der Fürsorge Gottes hat im Leben Jesu Gestalt angenommen, sein Kreuz und seine Auferstehung sind die deutlichste Beglaubigung für die Zusage: Gott sorgt für uns. Als meine erste Frau starb, da war mir sofort klar, dass sie am Ziel ist, dass sie bei dem auferstandenen Christus ist. Aber dennoch war meine Trauer da, die konnte und wollte ich auch nicht beiseiteschieben. In dieser Zeit lenkte Gott meine Gedanken auf den leidenden, auf den mitleidenden Christus.

Ich las dazu alle Bibelstellen, viele Andachten und theologische Entwürfe. In dieser Zeit ist mir ganz deutlich geworden: Christus nimmt uns unseren Lebensmangel, unsere Sorgen nicht ab, aber er trägt all das mit uns. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Sorgen mit ihm besprechen, unsere Sorgen mit ihm teilen. Dietrich Bonhoeffer hat schon recht, wenn er sagt: Wenn wir mit unseren Sorgen allein bleiben und unsere Gedanken immer wieder um sie kreisen, in der Hoffnung, dass sie kleiner werden, dann werden sie in Wahrheit immer größer. Wenn ich sie aber mit Christus teile oder wie es im 1. Petrusbrief heißt „auf ihn werfe“, dann verwandelt sich meine Sorge in Gottes Fürsorge. Ich liebe einen Holzschnitt von Walter Habdank: Da kauert ein Mensch in einer großen Hand, nicht friedlich, sondern eher angst-, sorgenerfüllt. Mit den Händen will er das, was auf ihn zukommt, abwehren – und dennoch drückt dieser Holzschnitt eine große Geborgenheit aus. In deinen Händen geborgen, so nennt der Künstler dieses Werk.

Gern singe ich mit anderen zusammen das Lied von Helga Winkel:                                       

Herr, weil mich festhält deine starke Hand, vertrau ich still.
Weil du voll Liebe, dich zu mir gewandt, vertrau ich still.
Du machst mich stark, du gibst mir frohen Mut,
ich preise dich, dein Wille, Herr, ist gut.

Ist auch die Zukunft meinem Blick verhüllt, vertrau ich still.
Seitdem ich weiß, dass sich dein Plan erfüllt, vertrau ich still.
Seh’ ich nicht mehr als nur den nächsten Schritt,
mir ist’s genug! Mein Herr geht selber mit.

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Kommentare (1)

Irene Z. /

Was für ein schönes Wort zum Tag. Täglich darf ich all meine Ängste, Sorgen, Wünsche und auch große Freude auf meinen Gott werfen bzw. mit im sprechen. Ohne diese Zusage von Gott könnte ich nicht sein.
Vielen Dank