Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Panta rei - alles fließt?

Andreas Hannemann über Jesaja 41,4

Wer ruft die Geschlechter von Anfang her? Ich bin's, der HERR, der Erste und bei den Letzten noch derselbe.

Jesaja 41,4

Zu Beginn meines Theologiestudiums musste ich die Altgriechische Sprache lernen. Das war Teil eines Weges, um einmal Pfarrer werden zu können. Mein Griechischlehrer hatte die Angewohnheit, einen griechischen Spruch regelmäßig zu wiederholen: „Panta rei“ – „alles fließt“. Der griechische Philosoph Heraklit soll das gesagt haben. Alles fließt und nichts bleibt; es gibt nur ein ewiges Werden und Wandeln.

Wenn ich in die Zeitung schaue, dann habe ich das Gefühl, dass Heraklit vielleicht Recht hatte. Die Tagesereignisse erscheinen manchmal wie ein Strudel. Ob Klimawandel oder Fluchtursachen, ob Kriege oder wirtschaftliche Veränderungen – Alles fließt, nichts bleibt…

Ich kenne Menschen, denen genau dieser fließende Wandel Angst macht. Ich möchte ein Beispiel nennen. Die zu erwartenden Umwälzungen in der deutschen Autoindustrie sind enorm. Ein Arbeitsplatz, der sicher schien, ist auf einmal mitten im Strudel der Veränderung.

Ich habe einen jungen Familienvater vor Augen, tätig in guter Position in der Automobilindustrie.  Vor sechs Jahren hat er mit der Familie ein eigenes Haus gebaut. Die Schuldenmauer ist noch hoch. Und jetzt? Wird der Zukunftsplan aufgehen? Die Ängste kriechen zaghaft, aber stetig in die Seele hinein…

„Panta rei“ – „alles fließt“. Das Bibelwort aus dem 41. Kapitel des Propheten Jesaja ist ein starker Widerspruch gegen die Angst: Gott spricht: „Wer ruft die Geschlechter von Anfang her? Ich bin's, der HERR, der Erste und bei den Letzten noch derselbe.“

Die Menschen, denen Jesaja dieses „Mutmachwort“ entgegenruft, hatten auch das Gefühl, das alles im Fluss sei. Sie hatten eine Vertreibung miterlebt. Die Menschen damals vor über 2500 Jahren waren sich nicht mehr sicher, ob sie Gott noch vertrauen können. Zu prägend waren die Erfahrungen der Veränderung. Sollte ein Gott, der solch eine Zerrüttung eigener Sicherheit zugelassen hatte, es wirklich gut meinen…?

Gott lässt den Menschen damals durch Jesaja ausrichten: Ich verändere mich nicht. Mein Wesen bleibt gleich. Es mag sein, dass die Welt sich verändert. Vieles ist im Fluss – Gott nicht. Er ist der Fels in der Brandung, das gute Fundament, auf dem jeder Mensch sein Lebenshaus bauen kann. Gottes Wesen ist Liebe und Treue. In Jesus hat Gott seine Liebe durch den Tod und die Auferstehung besiegelt. Es gilt bis in die Ewigkeit hinein: Gott bleibt derselbe.

Vielleicht stehen sie mitten in Veränderungen drin – so wie der Familienvater, der sich mit dem Hausbau über beide Ohren verschuldet hatte.

Vertrauen Sie Jesus ihre Sorgen an. Behalten Sie ihre Not nicht für sich.  Gott weiß, was Sie an Sicherheit brauchen. Er ist der treue Gott geblieben – trotz aller Veränderungen in dieser  Welt.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.