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Gute Vorsätze

Jutta Schierholz über Philipper 4,8.

Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!

Philipper 4,8

Es ist mal wieder soweit. Heute um Mitternacht knallen die Raketen und die Sektflaschen. Es wird gefeiert, gelacht und es werden eine Menge guter Vorsätze fürs neue Jahr gefasst: Mehr Sport treiben, weniger Süßes essen, endlich mal richtig Französisch lernen, weniger im Internet surfen, dreimal die Woche joggen gehen.

Gibt es eigentlich auch noch andere gute Vorsätze als diese Klassiker? Im Prinzip ist es ja eine gute Sache, sich einmal im Jahr zu überlegen: Wie möchte ich mein Leben leben? Was soll mir wichtig sein? Wie möchte Gott, dass ich mein Leben führe?

Wenn es darum geht, gute Vorsätze fürs neue Jahr zu finden, ist tatsächlich Philipper 4, Vers 8, der denkbar beste Leitfaden. Dort heißt es: „Im Übrigen, Brüder und Schwestern: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht!“ So heißt es in der Einheitsübersetzung.

So sollen die Dinge sein, auf die ich meine Gedanken richten soll: wahrhaft, edel, recht, lauter, liebenswert, ansprechend, tugendhaft, lobenswert. Eine ganz schöne Liste. Ich denke nicht, dass es eine Liste ist, die ich der Reihe nach abzuarbeiten habe, im Sinne von: Was könnte ich Edles tun? Was könnte ich Lauteres tun? Was könnte ich Liebenswertes tun? usw. Das ist wohl nicht gemeint. Hier wird eher eine Haltung beschrieben, die sich durch alles hindurchzieht. Und diese Haltung ist eine positive. Eine Haltung, die auf das Schöne ausgerichtet ist. Eine Haltung, die den Mitmenschen zugewandt ist. Hier dreht sich nichts um die eigene Person, das eigene Gewicht, die eigene Ernährung, wie in so vielen von den klassischen guten Vorsätzen, sondern hier geht es um das Verhalten in einer Gemeinschaft. Dieser Vers war an die Menschen in der Gemeinde in Philippi gerichtet, wie sie sich untereinander verhalten sollen und er kann auch mir die Augen öffnen für die Gemeinschaft, in der ich stehe.

Vielleicht wäre es ja eine Idee, wenn ich heute Nacht, wenn die Raketen knallen, mich umschaue und die Menschen ansehe, die um mich herum sind und ich könnte auch an all die anderen Menschen denken, die in meinem Leben wichtig sind. Ich könnte vielleicht für einige davon jeweils eine Wunderkerze anzünden und mir für die Dauer dieser Wunderkerze überlegen: Wie kann ich diesem Menschen gegenüber wahrhaft, edel, recht, lauter, liebenswert, ansprechend, tugendhaft sein? Was ist es, was gerade ich diesem Menschen zu geben habe? Was braucht er oder sie? Was könnte das im kommenden Jahr bedeuten?

Dafür reicht vermutlich die eine Wunderkerze noch nicht und auch die eine Silvesternacht nicht. Das wird mich dann noch länger beschäftigen. Aber das macht ja nichts. Es geht ja gerade nicht darum, feste Vorsätze zu haben, die ich dann doch wieder nicht durchhalte und nach 14 Tagen vergessen habe, sondern es geht ja um die grundsätzliche Haltung, die hinter allem steht, wie ich mein Leben führe. Will ich mich um mich selbst drehen und mich nur um meine eigenen Bedürfnisse kümmern? Oder will ich offene Augen haben für die Menschen, die Gott mir zur Seite gestellt hat? Will ich für sie im kommenden Jahr ein Segen sein? Wie könnte das aussehen? In diesem Sinne: Prosit Neujahr.

 

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