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Staunende Liebe

Dagmar Rohrbach über Psalm 18,2.

Herzlich lieb habe ich dich, HERR, meine Stärke!

Psalm 18,2

Im Psalm 18 blickt der biblische König David auf sein Leben zurück. So viele Erfahrungen hat er mit Gott gemacht. Er ist in viele notvolle Situationen gekommen. Feinde haben ihn bedrängt. Freunde haben ihn im Stich gelassen. In seiner Not hat er zu Gott geschrien und immer wieder das gewaltige Eingreifen Gottes erlebt. Das schildert er hier eindrucksvoll. Gott hat ihn aus Bedrängnis befreit. Davids Feinde mussten fliehen oder wurden vernichtet. Dazu könnte David einfach Danke sagen. Aber er fängt hier an mit dem Satz: Herzlich lieb habe ich dich, Herr, meine Stärke. Psalm 18,2.

Das ist der Satz, der über seinem Leben steht. Das Wort für ‚lieben‘, das hier steht, ist nicht das übliche Wort im Hebräischen. Das, was hier einmalig steht, hängt sprachlich mit dem Wort: ‚Mutterleib‘ zusammen. Es beschreibt also eine innige Beziehung und große Geborgenheit. Mit starker und zugleich zarter Liebe umklammert David seinen Gott. Er weiß sich geborgen bei Gott wie ein Kind bei seiner Mutter, im Mutterschoß. Er hat erfahren, wie Gott ihn nicht nur von seinen Feinden und Bedrängnissen befreit hat. Gott hat ihn auch zurechtgebracht, wenn er auf falschen Wegen war. Unter seiner Leitung konnte David der Mann nach dem Herzen Gottes werden, wie Gott ihn immer wieder nennt.

Zu Beginn seines Weges mit Gott heißt es oft: „David dachte in seinem Herzen.“ Nach seiner Vorstellung handelte er dann auch. Das Ergebnis war nicht sehr gut. So nach und nach lernte David, dass es viel besser war, Gott in der jeweiligen Situation um Rat zu fragen, als nach eigenen Vorstellungen vorzugehen.

Das hat sein Leben zutiefst geprägt. Er erfuhr die Annahme Gottes trotz der verschiedenen Fehltritte und Eigenmächtigkeiten immer und immer wieder. Er war bereit umzukehren, wenn es nötig war. David wusste, dass er alles seinem Gott verdankte.

Das Wort ‚lieben‘ in diesem Satz bezeichnet eine von großer Kraft und Zartheit getragene Liebe. Sie erfährt die nötige Stärke gerade in der Anlehnung an Gott. Die Zeitform im Hebräischen zeigt zugleich den festen Entschluss Davids, in solch einer Liebe zu seinem Gott beständig zu bleiben.

Solche Erkenntnis, wie wir sie hier im Psalm 18 sehen, geschieht oft erst im Rückblick. Mitten im Kampf kommt man sich vielleicht allein und verloren vor. Aber im Blick zurück auf Ihr Leben können auch Sie hoffentlich leichter die Spuren Gottes und seine Führung erkennen.

Man sagt gerne: „Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.“ Aber das muss ja nicht schlecht sein. Das Beste ist, wenn Sie sich ganz bewusst der Führung Gottes anvertrauen, einmal grundsätzlich und dann jeden Tag neu das bestätigen. Fordern Sie Gott heraus, Sie auch in Ihrem Leben seine Führung erfahren und erkennen zu lassen. Vertrauen Sie ihm! Das ist das Beste, was Sie tun können. Sie werden Spannendes und Überraschendes und auch Herausforderndes erleben.

Vielleicht kommt es ganz anders, als Sie gedacht oder geplant haben. Aber erfahren Sie dabei diese herzliche Liebe und Geborgenheit, wie ein Kind bei seiner Mutter, wie es bei David war.

 

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Kommentare (1)

Hedy /

wie wahr...Danke fuer das Wort. Danke Frau Pfarrerin Rohrbach!