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/ Wort zum Tag

Eine vertraute Beziehung

Uwe Winkler über 2. Mose 33,19.

Der HERR spricht: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.

2. Mose 33,19

Mit meiner Frau habe ich eine vertraute Beziehung. Meiner Frau kann ich meine persönlichsten Gedanken mitteilen. So ein Vertrauen ist gewachsen über Jahre und Jahrzehnte. Durch Höhen und Tiefen haben wir uns kennengelernt. Die Verbundenheit ist so stark gewachsen, dass wir gern zusammen sind. In der Beziehung zu Menschen, die ich mag, spüre ich die gegenseitige Ermutigung.

In der Beziehung zu Gott erfahren wir auch Wertschätzung. Ganz behutsam hat das Mose erfahren. Hinter ihm lagen viele verschiedene Begegnungen. Eine intensive Beziehung war gewachsen. Mose spürte, wenn Gott mit ihm redete. Auch Mose hat wieder einmal das Gespräch gesucht und nun hat er eine Bitte. Er möchte die Herrlichkeit Gottes sehen. Ich weiß nicht, wieviel Mut er dazu aufbringen musste, um diese Bitte zu äußern. Er tat es und hat alles gewagt. „Lass mich deine Herrlichkeit sehen.“ Diese Bitte geht dem Satz von Heute voraus: „Der HERR spricht: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.“ So ist es uns im 2. Buch Mose im Kap 33 v. 19 überliefert.

In einer sehr behutsamen Weise geht Gott auf diese Bitte ein. Was nicht geht, ist Gott ins Gesicht sehen. Beim Segenswort von Moses Bruder, dem Aaron hören wir zwar vom Angesicht Gottes, damit ist jedoch mehr gemeint als die Gesichtszüge. Was Mose sehen darf ist, „hinter ihm hersehen.“ Es geht um des Wesen Gottes, das nicht in ein Bild unserer Vorstellung passt. Diese  Erfahrung wirkt so stark, dass Mose absolut beeindruckt ist.

 Dieser Text bringt zum Ausdruck, was ganz schwer in Worte zu fassen und doch ein sehnlicher Wunsch ist, wahrscheinlich nicht nur von Mose: „Die Herrlichkeit Gottes zu sehen.“ Das sind Sternstunden des Glaubens. Davon hat Mose lange gezehrt..  

„Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig.“ – Das ist eine Schlüsselerfahrung.

Als Mensch habe ich kein Recht, Gott sehen zu müssen. Es ist auch kein Gedanke des Verdienstes. Wenn ich lange genug Gutes getan habe, dann muss er sich mir zeigen. Es ist eine Erfahrung der Zuwendung.

Auch in der Begegnung mit Mose ist es eine Erfahrung der Gnade. Ich höre darin eine wichtige Ermutigung. Für mich ist die Aussage von der Gnade Gottes lebenswichtig geworden. Hier werde ich nicht klein gemacht und erniedrigt. Ich erfahre in meiner Situation immer wieder eine neue Chance. Ich komme oft genug an meine Grenzen, weil ich nicht perfekt bin. Ich mache Fehler und werde auch schuldig. In der Verantwortung vor Anderen muss ich dafür gerade stehen. Ich werde für eine falsche Entscheidung zur Verantwortung gezogen.

Auch vor Gott wird ein Fehlverhalten klar benannt. So habe ich gehandelt und das war nicht in Ordnung. Gottes gnädiges Handeln zeigt mir jedoch einen Weg, aus meiner Schuld wieder heraus zu kommen. Seine Zuwendung hält mir nicht meine Fehler vor, sondern nimmt sie weg. Er vergibt mir. Seine Gnade eröffnet Leben.

Gnade ist immer mehr, als was sich ein Mensch vorstellen kann. Gott rechnet nicht auf, er gibt überfließend. Ich entdecke immer mehr, dass so vieles in meinem Leben ein unverdientes Geschenk ist. So viele Menschen, mit denen ich zusammen leben kann,  viele Möglichkeiten, die ich jeden Tag erhalte, mein Leben zu gestalten oder  auch die Einstellung mit mir und Gott nicht am Ende zu sein. Das größte Geschenk, das uns Gott macht, ist seine Zuwendung. Da teilt er sich uns ganz mit.  Mich begeistert, dass er es ganz individuell tut. Weder Gott hat eine Schablone, noch sollten wir ihn in eine Schablone pressen.  Gottes Gnade erhalte ich nicht aus Berechnung. Sie ereignet sich  gerade in den Situationen, in denen ich es gar nicht vermutet hätte.

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Kommentare (1)

Silke B. /

Sie sind ein Segen mit Ihrer Gabe, so treffende Worte zu finden! Sie fassen die Einleitung kurz, verzichten auf politische Statements und kommen schnell auf den springenden Punkt unseres Lebens. mehr