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/ Wort zum Tag

Wachsen gegen den Trend

Martin Scheuermann über Lukas 10,5.

Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause!

Lukas 10,5

Nach einer Studie der Universität Freiburg schrumpfen die beiden großen Kirchen in Deutschland stark. Bis 2060 wird sich die Zahl der Kirchenmitglieder halbieren, so die Prognose. Am wahrscheinlichsten ist ein Kirchenaustritt der Erhebung zufolge bei jungen Leuten zwischen 25 und 35 Jahren - Menschen, die mit dem Eintritt ins Erwerbsleben erstmals Kirchensteuer zahlen müssten. Bis zum 31. Lebensjahr treten 31 Prozent der getauften Männer und 22 Prozent der getauften Frauen aus der Kirche aus.

„Die Situation ist dramatischer, als die Zahlen zeigen", sagt EKD-Ratsmitglied Andreas Barner. "Wir sind Teil eines säkularen Trends, der schwer zu beeinflussen ist." Der Chef der deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, sagte: „Wir geraten angesichts der Projektion nicht in Panik, sondern werden unsere Arbeit entsprechend ausrichten." Für ihn sei die Studie auch „ein Aufruf zur Mission".

Jesus hat ganz unscheinbar mit 12 Männern angefangen seine Botschaft unters Volk zu bringen. Zu Petrus sagt er: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.“  (Matthäus 16, 18)

Der Bibeltext aus dem Lukasevangelium, Kapitel 10, Vers 5 lautet: „Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede diesem Hause!“ Jesus sendet seine Jünger aus. So baut Jesus Gemeinde. Geht zu den Leuten. Besucht die Menschen in ihren Häusern. Bringt ihnen das Evangelium, die frohe und rettende Botschaft. Durch euch soll sich der Glaube ausbreiten. Ihr seid Boten des Friedens. Wenn ihr in ein Haus kommt, dann breitet sich der Friede Gottes aus.

Der Friede Gottes – Schalom genannt – gilt allen Häusern, allen Menschen. Schalom den Verachteten. Schalom den Kranken. Schalom den Gesunden. Schalom den Verfolgten. Schalom den Armen. Schalom den Reichen. Schalom den Einheimischen. Schalom den Zugereisten. Schalom den Lebenden. Schalom den Sterbenden. Schalom ist die Liebe Gottes in Reinkultur. Christus ist unser Friede. (Epheser 2, 14) Schalom ist der Atem Gottes. Schalom führt Menschen mit Gott zusammen. Schalom führt Menschen zusammen. Schalom führt Völker zusammen.

Es ist wie am Tag der Auferstehung von Jesus. Da tritt Jesus plötzlich in das Haus, in dem sich die verzagten und verängstigten Jünger befinden. Seine ersten Worte sind: „Friede sei mit euch!“  Da wurden die Jünger froh. Danach spricht Jesus nochmals: „ Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ (Johannes 20, 19-21)

Ich erinnere mich noch gut an eine Begegnung mit Erzbischof Johannes Dyba aus Fulda. Mit einem Pastoren-Team sprachen wir mit ihm über das Thema: „Wie können wir in einer immer unchristlicher werdenden Gesellschaft Menschen zum Glauben an Jesus führen?“ Die Antwort von Erzbischof Dyba war ganz einfach und klar. Er sagte: „Wir machen es so wie die ersten Christen. Sie sind dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus begegnet und glaubten an ihn. Dann haben sie ihren Glauben anderen Menschen bezeugt und das Evangelium verkündet. So hat sich der Glaube an Jesus ausgebreitet.“

Auch wenn dramatisch sinkende Mitgliederzahlen der Kirchen uns lähmen wollen, wollen wir uns von Jesus senden lassen. Die Gemeinde Jesu wächst und wird sich vollenden.

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Kommentare (1)

Gunnar K. /

Ja, es ist echt so, nicht niederdrücken lassen vom traurigen Desinteresse der Mitmenschen, sondern mit Jesus sich selber bewusst machen, dass er dabei ist, wenn wir Menschen von ihm erzählen wollen. mehr