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/ Wort zum Tag

Frieden verkörpern

Michael Wehrwein über Sprüche 16,7

Wenn eines Menschen Wege dem HERRN wohlgefallen, so lässt er auch seine Feinde mit ihm Frieden machen.

Sprüche 16,7

Ich erinnere mich noch genau an jenen 13. August. Mit meinem Vater unternahm ich eine Radtour in einen Nachbarort. Er besuchte seinen ehemaligen Kriegskameraden. Da kam aus dem Radio die Eilmeldung vom Bau der Mauer in Berlin. Die beiden Männer schauten sich betroffen und erschrocken an. Ihre Worte: „Das gibt wieder Krieg“ sind mir noch im Ohr.

Gott sei Dank! Es kam letztlich anders. Bis dahin war freilich ein langer Weg. Leider wurden viele Flüchtlinge auf dem Weg in die Freiheit an der unmenschlichen Grenze erschossen. Viele Menschen mussten viele Jahre in Zuchthäusern verbringen. Manche wurden von den eigenen Freunden bespitzelt und verraten. Und doch war der Weg zur Wiedervereinigung unseres Landes nicht aufzuhalten. In der damaligen DDR traten mutige Menschen mit dem Slogan auf „Schwerter zu Pflugscharen“. Viele treue Beter, die Mitwirkenden bei den Friedensgebeten und Montagsdemonstrationen, sicher auch führende Politiker – Sie alle trugen zum friedlichen Verlauf der Revolution bei. Aber letztlich war Gott im Spiel, davon bin ich überzeugt.

Vor 30 Jahren fiel die Mauer in Berlin. Sie schien für die Ewigkeit gebaut. Sie trennte unerbittlich und grausam Menschen, die zusammengehörten. Viele hatten die Hoffnung auf eine Änderung der Situation schon längst aufgegeben. Sie hatten sich mit dem scheinbar Unabänderlichen abgefunden. Aber Gott kann auch ausweglose Situationen zu einem guten Ende führen. In allem Geschehen der damaligen Zeit sehe ich ihn am Werk.

Durch Gottes Eingreifen kam letztlich das Wunder zustande. Dass alles friedlich verlief, kann nur mit Staunen dankbar zur Kenntnis genommen werden. Dass wir in unserem Land schon viele Jahre in Frieden und Freiheit leben dürfen, ist aus meiner Sicht ein Grund, Gott dafür von Herzen zu danken.

Als Panzer und Raketen verschrottet wurden, keimte die Hoffnung auf eine friedlichere Welt auf. Alle redeten vom Frieden. Aber schnell kam die Ernüchterung. Unsere Welt ist keineswegs friedlicher geworden. Kaum ist ein Krisenherd erloschen, flammt der nächste auf. Kampf und Streit, Gewalt und Krieg im Kleinen wie im Großen bestimmen unsere Welt. Das gilt für die Völkerwelt, aber auch für den kleinen zwischenmenschlichen Bereich.

Was in unserem Land geschehen ist, könnte ein Modell für die Lösung der zahllosen Krisen, Kriege und Konflikte dieser Welt sein. Es könnte auch zur Lösung in den Krisen und Konflikten im zwischenmenschlichen Bereich beitragen.

Der weise König Salomo hat formuliert:  „Wenn der Herr mit deinem Tun einverstanden ist, dann macht er sogar deine Feinde bereit, mit dir Frieden zu schließen.“

In der Weisheit Gottes werden seine Leute zu Friedensstiftern. Das Gebet um Frieden ist uns aufgetragen. Jesus preist in seiner Bergpredigt die Friedensstifter. Er sagt: „Selig sind die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Die Aufforderung des Apostels Paulus an die Christen in Rom gilt auch für Sie und für mich: „Ist‘s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden!“. Es gilt auch: „Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft. Er bewahre eure Herzen und Sinne in Jesus Christus, unserem Herrn.“

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Kommentare (5)

Kristian E. /

Das Beispiel der Berlner Mauer trifft mich sehr tief. Alle Hoffnung für Freunde in der DDR gab ich damals auf. aber plötzlich war alles ganz anders. Auch wenn ich heute die riesigen Probleme der mehr

URö /

" Als Panzer und Raketen verschrottet wurden, keimte die Hoffnung auf eine friedlichere Welt auf. Alle redeten vom Frieden. "
Diese Dinge, das Versagen der Menschheit, gehört in eine Predigt. Die mehr

Lothar F. /

Danke für die zutreffende Beschreibung der bewegenden Ereignisse vor 30 Jahren u. was uns Sprüche 16,7 dazu zu sagen haben...

Rainer /

Zu Jesus beten, eine richtig lebendige Kirchengemeinde suchen in welcher auf persönliche Kontakte viel Wert gelegt wird (z B. durch Hauskreise, Zellgruppen, ...) Hier entstehen oft viele gute Freundschaften. Der ERF hat dazu einen guten Gemeindefinder.

Tomas /

Was tut man, wenn man gar keine Feinde hat, jedoch in einer Welt lebt, in der es kaum Freunde gibt?