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/ Wort zum Tag

Ehre und Friede

Manfred Schultzki über Lukas 2,14.

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Lukas 2,14

Gleich zwei Endpunkte werden in diesem Vers benannt, die dennoch miteinander verbunden werden: Der eine Endpunkt ist in der Höhe, wo Gott ist. Der andere Endpunkt ist auf Erden, wo die Menschen sind. Gott und Mensch sind so verschieden, wie es nur gedacht werden kann.

Gott ist der Schöpfer, der Mensch das Geschöpf.

Gott ist der ewige, der Mensch ist der endliche.

Gott ist himmlisch, der Mensch ist irdisch.

Aber nun werden diese Gegensätze unlöslich miteinander verbunden. Gott selbst stellt die Verbindung her. Sie hat einen Namen: Jesus Christus. Er ist für uns das Bindeglied zwischen Gott und uns. In ihm, dem Christus Gottes, wird Gott selbst Mensch. Das hat die Weltgeschichte verändert. Äußerlich können wir das daran erkennen, dass wir eine christliche Zeitrechnung haben – 2019 nach Christi Geburt. Innerlich lässt es sich daran ablesen, dass diese Verbindung für große Teile der Welt zu einer neuen Werteskala geführt hat. Christliche bzw. christlich-jüdische Werte. Diese Werte sind allerdings keine Selbstläufer. Sie müssen immer wieder neu erkämpft werden und ihre Plausibilität erweisen.

Dazu nenne ich aus der Botschaft der Engel zwei Stichworte. Das eine heißt Ehre. Das andere heißt Friede. Wir tun uns schwer, diese beiden Begriffe miteinander zu verknüpfen. Das Feld der Ehre ist leider auch heute noch eher das Schlachtfeld. Gefallen auf dem Feld der Ehre – das bedeutet Krieg, aber nicht Frieden.

Gerade Christen sollten in unserer Zeit einen neuen Anlauf nehmen, um Ehre und Friede zusammenzubringen. Einfach, indem wir dem die Ehre geben, dem Ehre gebührt – und das ist Gott.

Um Menschen zu ehren, haben wir feierliche Riten entwickelt. Den roten Teppich, den großen Zapfenstreich, einen Staatsakt im Parlament. Dabei machen wir uns die Taten und die Bedeutung eines anderen bewusst. Ehren bedeutet also: Es werden die besonderen Vorzüge und Taten des zu Ehrenden herausgestellt. Und warum ehren wir Gott? Gott macht sich ganz klein und verbindet sich mit uns. Die Gegensätze kommen in Jesus Christus zusammen. Darum ehren wir Gott.

Etwas Ähnliches geschieht in jedem Gottesdienst, den wir gemeinsam feiern. Wir machen uns Gottes Liebe und seine Kraft bewusst, die ihn zu uns auf die Erde brachte.

Das ist aber noch nicht alles. Die Engel besingen zugleich den Frieden auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Wie ist das zu verstehen? Gibt es vielleicht einen geheimnisvollen Zusammenhang zwischen der Ehre Gottes und dem Frieden auf Erden? Ich denke schon. Je mehr wir Gott die Ehre geben, desto mehr breitet sich er Friede aus. Je weniger wir Gott die Ehre geben, desto weniger breitet sich der Friede aus. Ist das unsere Lage heute?

Was wird aus dem Frieden, wenn die Leute ihn nicht mehr schätzen? Wenn sie sich freiwillig zum Krieg melden – mal wieder. Und wenn dahinter Perspektivlosigkeit und Abenteuerlust als Beweggründe zu entdecken sind?

Was wird aus uns, wenn wir Gottes Ehre nicht mehr schätzen? Dabei geht es um mehr, als um eine Veranstaltung zu Ehren eines Menschen. Es geht um eine Grundhaltung, die sich dessen bewusst ist, was wir von Gott und durch ihn haben – Frieden und Leben. Und die in den Ruf der Engel einstimmt: Ehre sei Gott.

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Kommentare (2)

Alfred A. J. /

Diese Überlegungen haben mir gefallen. Danke dafür.

Hansruedi G. /

Danke für das Aufzeigen von: "Gott die Ehre geben" und "Friede auf Erden".